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Pfaffenkogel- Pfaffenschneide (westliches Zuckerhütl)- Wilder Pfaff und Wilder Freiger

11-12.08.2023

Da Ich schon lange einmal im Sinn hatte, wie mein Vater früher, den Sonnenaufgang am Zuckerhütl zu bestaunen wurde der Plan endlich umgesetzt. Freitag nach meiner Arbeit mit gepacktem Rucksack direkt hinein ins Stubaital und nach Mutterberg. Wir mussten die letzte Bahn auf das Schaufeljoch erwischen 😀 Im Nahbereich der Grawaalm haben wir dann gerade noch einen Parkplatz ergattert. Unglaublich was hier touristisch los ist und dann wird immer genörgelt wir hätten zu wenig Touristen 😀 Auto abgestellt und weiter zur Talstation der Gletscherbahn und schnell hinauf auf das Schaufeljoch- Top of Tyrol. Da war auch noch einiges los- ein paar Schritte dann und wir waren bis zum nächsten Tag alleine unterwegs. So schnell kann es dann gehen! Über den mit Steinmännern markierten Steig ging es dann bis zur Bergstation Fernaujoch- kurz muss man durch die Station- und weiter in das Pfaffenjoch 3208m. Im Joch haben wir dann angeseilt und es ging hinauf auf den Pfaffenkogel 3366m. Erst einmal zum Gipfelkreuz und schauen wo wir denn biwakieren könnten. Entschieden haben wir uns dann die Ausrüstung größten Teiles zu deponieren und weiter auf das westliche Zuckerhütl beziehungsweise die Pfaffenschneide 3498m zu gehen. Aufgrund des Steinschlages wird der Ostgipfel von den einheimischen Bergführern nicht mehr begangen, somit wurde dieses Ausweichziel mit Madonna am Gipfel geschaffen.

Nach einem kurzen Aufenthalt mussten wir wieder retour zum Pfaffenkogel um uns ein feines Platzerl für die Nacht suchen- bald hatten wir unseren Logenplatz gefunden und es ging an das Abendessen. Lecker Nudelsuppe- ohne Löffel 😛 auch machbar. Sobald die Sonne dann am Horizont verschwunden war ging es in den Schlafsack und zum Sternschnuppen schauen! Was für eine Nacht.

Die Nacht war eigentlich recht angenehm- überhaupt nicht kalt- Schlafposition musste ich mehrmals wechseln das ist aber nichts Neues 😀 Einziges Manko ich hatte brutalen Durst und das ist wirklich mühsam wenn man andauernd an kühle Getränke denken muss. Am Morgen gab es dann Kaffee denn Lin ohne Kaffee ist etwas schwierig 😀 Bald ging es an das Zusammen packen und der Weiterweg führte uns hinüber auf den Wilden Pfaff 3456m wo wir schon die Ersten Hüttenschläfer antrafen die zahlreich über den Pfaffengrat herauf kamen.

Der Abstieg erfolgte dann über den trockenen, gut abgesicherten Pfaffengrat. Vorbei an zahlreichen Aufsteigern ging es flott hinab zur Müllerhütte. Die letzten Meter für mich über den Gletscher, Lin wählte den Grat. Wir trafen uns dann an der Müllerhütte 3143m. Endlich was zu trinken! Ein netter Ratscher folgte mit dem Wirt bevor die „Touris“ eintrafen und Ihren Stempel abholten 😀 Wir mussten weiter und somit ging es gegen Nord Osten hinauf auf den Süd-West-Grat des Wilden Freigers. Der Gletscher gilt schon als spaltenarm beziehungsweise bei entsprechender Ausaperung natürlich zu sehen, aber wenn noch Schnee liegt sollte man schon an das Seil denken. Wir hatten die Radline dabei- völlig ausreichend und um Vieles leichter als ein Vollseil. Alleine wie ein Entgegenkommender würde ich nicht unbedingt absteigen. Zumindest einen Gurt sollte man haben 😀 Am Übergang dann die Entscheidung das Lin wartet und mal durch schnauft- die Rucksäcke sind eben um Einiges schwerer wenn man biwakiert- Ich bin noch schnell auf den überfüllten Wilden Freiger 3418m. Was da mittlerweile aufgrund der gletscherfreien Zugänge los ist, kann man sich fast nicht vorstellen. Mir kam ein Pärchen entgegen- glaube bei denen ist es Nacht geworden. Heillos überfordert, da fragt man sich warum man so was macht!

Über den gut markierten Lübecker Steig ging es dann hinab in die Lübecker Scharte 3146m. Dort muss man mittlerweile über eine kurze nahezu senkrechte Platte hinunter (Fixseil angebracht). Unterhalb der Scharte haben wir wieder unsere Steigeisen montiert und über die Fernerstube ging es dann hinab zur Sulzenauer Hütte und zurück in die Zivilisation- unglaublich was sich dort abspielt- auch deshalb weil die Italiener an diesem Wochenende das Stubaital stürmten 😀 Da waren die zwei Almschweine das Highlight 😀

FAZIT: Eine wunderschöne Biwaknacht in den Stubaier Alpen! Sternschnuppennacht der Extraklasse. Danke für diese unvergesslichen Momente. Der Abstieg könnte mit dem schweren Rucksack etwas kürzer sein 😀 Und zu dieser Zeit muss ich nicht mehr unbedingt in das Stubaital- da gibt es wahrlich ruhigere Plätze!