22.06.2014 Gestern dachte ich mir schon die Reichenspitze wäre doch ein tolles Gipfelziel für morgen und noch dazu eine Hochtour die ich nächstes Jahr führen sollte für den Alpenverein. Simon war auch motiviert was Längeres zu machen und Seil zu tragen also entschied ich mich abends das Ganze anzugehen 😀
Das die Bedingungen gut sein sollten wusste ich ja aufgrund des Abstieges vom Grundschartner am Wochenende. Also starteten wir um 0400 in Innsbruck los, wiederum nach Mayrhofen und bis an das Ende im Zillergrund beim Gasthaus Bärenbad. Ein Parkplatz war auch gleich gefunden und um 05:30 Uhr starteten wir los in Richtung Plauener Hütte.
Start unterhalb der Staumauer
Links der Staumauer stiegen wir recht flott höher, vorbei am Steinbockgehege und dem „Adlerblick“ ging es durch einen beleuchteten Tunnel, immer am Stausee entlang.
Ausblick zum Grundschartner mit der markanten Nordkante hoch überm Kainznerkees
Adlerblick am Stausee Zillergründl
Wir verließen den Weg an der ausgeschilderten Stelle und folgten dem Steig über mehrere Serpentinen hinauf zur Hütte 2364m.
Ein Alpensalamander genießt den feuchten Morgen
Der erste Blick, rechts oben die Plauener Hütte, links der markante Kuchelmooskopf
Simon unterhalb der Plauener Hütte
Hüttentiefblicke
An der Hütte gab es mal eine kurze Rast und das Seil wechselte zu Simon der sich schon riesig darüber freute. Von der Hütte ging es dann in nordöstlicher Richtung teilweise auf Schneeresten leicht ansteigend bis zur Abzweigung Gamsscharte. Nun immer am Weg weiter bis zur Randmoräne des Kuchelmooskees.
Simon auf der Seitenmoräne, rechts ober ihm die Reichenspitze, links davon der Kuchelmooskopf
Kuchelmooskees, links unten in der Sonne die Plauener Hütte
Hier legten wir unsere Steigeisen an und rechts vom Eisbruch ging es dann recht steil aber bei besten Bedingungen ohne Seil aufwärts.
Kuchelmooskees, rechts vom Eisbruch steigt man recht steil aufwärts
Simon am Kuchelmooskees
in die Scharte rechts der Bildmitte steigt man an
Die Spalten alle komplett zu..teilweise Lawinenreste die hart gefroren waren. Der Gletscher wurde dann flacher und wir erreichten recht schnell das flache Gletscherbecken zwischen Kuchelmooskopf und Reichenspitze. In einem Rechtsbogen steuerten wir auf den Grat und den ersten steilen Firnaufschwung bis wir dann im oberen Bereich des Gipfelaufbaues ankamen. Das Firnfeld hat in diesem Bereich an die 43 Grad.
Perfekte Bedingungen am Gipfelaufbau
Raupe Simon
Im Weiteren über Fels durchsetztes Gelände und einen teilweise luftigen kurzen Grat bis zum Gipfel auf 3303m.
Tiefblicke vom Gipfel
Großvenediger
Ich auf der Reichenspitze mit tollem, neuen Stirnband..Danke nochmals an Sandra fürs Geburtstagsgeschenk 😀
Blick zum Kuchelmooskopf und rechts davon die Wildgerlosspitze
Am Gipfel waren wir dann kurze Zeit zu Sechst, Zwei Hochtourengeher die von der Hütte starteten und zwei Skitourengeher die vom Stausee aus los starteten, ansonsten niemand am Berg unterwegs 😀 Da wir zeitlich sehr gut lagen entschieden wir uns noch zum Kuchelmooskopf zu gehen (leichter Firngrat ab Scharte).
Gipfelaufbau Reichenspitze
Reichenspitze mit Klein- und Großvenediger im Hintergrund
Ich in der Kuchelmoosscharte
Der Abstieg dann entlang der Aufstiegsroute aber am Seil, denn die Sonne weichte den Schnee nun schon auf!
An der Hütte gab es dann eine einigermaßen ordentliche Portion Fleischkäse und Kartoffelsalat mit Spiegeleiern sowie einen Nachtisch 😉
Ein Tannenhäher auf der Lärche hoch überm Stausee Zillergründl
Der restliche Abstieg zog sich dann etwas in die Länge aber nach etwa 1h 45min. waren wir wieder beim Auto 😀
FAZIT: Tolle einfache Hochtour auf einen Dreitausender in den Zillertaler Alpen. Einzig der Gipfelaufbau an der Reichenspitze bedarf guter Steigetechnik mit Steigeisen. Ansonsten alles ohne Probleme machbar. Zur Zeit perfekte Bedingungen im gesamten Gebiet! Herrliche Rundumblicke am Gipfel..im Winter auch sehr lohnende Skihochtour!
