Nach den recht ergiebigen Schneefällen habe ich mich heute für einen niederen Karwendelgipfel entschieden. Die Hippenspitze von Scharnitz war mir und Jürgen in den Sinn gekommen 🙂 Zusammen ging es von Innsbruck nach Scharnitz von wo wir mit unseren Drahteseln ins Kristental hinein starteten. Beziehungsweise gefahren sind wir bis zur Abzweigung Kristenalm, da ab dort ein Fahrverbot besteht und wir ja sowieso eine Runde daraus machen wollten.

Für unsere Karwendeltouren ging es eigentlich sehr fein am Beginn dahin. Entlang des breiten Fahrweges marschierten wir bei feinen Temperaturen hinein zur Zirler Kristenalm 1348m. Was für eine wunderschöne Gegend und vor Allem mit den geschlossenen Hütten und Almen ein Muss jedes Jahr! Nach der Alm ging es dann links am Fahrweg weiter bis zu einem Jaghaus, aber hier stiegen wir über den Gipfelstürmerweg höher bis auf Höhe Oberer Hippenleger. Zahlreiche Gemsen standen in der warmen Sonne oberhalb der Baumgrenze. Immer wieder ein traumhafter Blick zur Erlspitze rundeten den Anstieg ab.

Auf etwa 1900m haben wir dann den markierten Steig verlassen und sind mehr oder weniger in direkter Linie aufwärts gegangen. Einzelne Steinmänner weisen den Weg. Im Aufstieg haben wir uns eher links gehalten. Aufpassen muss man schon da das Gestein teilweise etwas locker ist! Vom Punkt 2240m ging es dann entlang des aussichtsreichen Grates bis zum schwer erkennbaren Gipfelkreuz der Hippenspitze. Die markante Nordseite des Brandjochs „verschluckt“ fast das schöne Gipfelkreuz!

Haben uns dann mal Zeit gelassen und die Ruhe und Abgeschiedenheit genossen. Das ist schon was Besonderes. Gegenüber am Vorderen Brandjoch sind Leute abgestiegen. Jürgen hat dann schon geliebäugelt mit dem Pürzlkopf und auf Kämpen 🙂 Von oben hat es jetzt gar nicht so schlimm aus gesehen zumindest der Anstieg bzw. Abstieg Auf Kämpen. Also hieß es dann wieder Aufbruch und Abstieg hinunter bis zum Übergang zur Möslalm. Abgestiegen sind wir einfach querfeldein über die Schrofen. Da kann man nicht viel falsch machen. Am Hippenleger angekommen haben wir dann den Weiterweg genauer inspiziert.

Die Reihenfolge der Fotos könnte nicht genau passen, aber bei den Latschen ist es ja egal 🙂 Vom „Gipfel“ ging es dann weiter…teilweise springend- kriechend- harzig aber einsam ;-D zum Pürzlkopf. Mir kam vor wir waren im Wohnzimmer der Gemsen…die man immer wieder zwischen den Latschen ausmachen konnte. Eigentlich war ich überzeugt irgendwo Rotwild anzutreffen, aber kein Haxen war zu sehen, nicht einmal schreien konnten wir vernehmen. Wie ausgestorben das ganze Karwendel. Irgendwann kamen wir dann in lichtere Gegenden, was ich sehr begrüßte. Und dann waren wir auch am Pürzlkopf 1681m. Was für ein Berg! Das können nicht Viele von sich behaupten diesen Pürzlkopf bestiegen zu haben 😀 Wir haben den Vermessungspunkt dann als „Gipfel“ fixiert.

Der restliche Abstieg war dann freestyle. Jürgen hat sich eher rechts gehalten- ich bin eher links abwärts gegangen. Beim Raddepot haben wir uns aber wieder getroffen 🙂 Muss sagen ich war dann schon froh wieder den Ausgangspunkt erreicht zu haben. Jürgen kam etwas später an- musste noch an der Möslalm nach dem rechten schauen 😆 Flott und angenehm retour nach Scharnitz.

FAZIT: Sehr schöne, einfache Bike and Hike Runde im zu dieser Jahreszeit sehr ruhigen und einsamen Karwendel. Tolle Blicke auf die Nordseite der Nordkette! Latschenkampf deluxe, aber Spaß hat es auf alle Fälle gemacht mit Jürgen- Danke! Hikalife Bericht von Roman findest du hier. Damals aber keine Runde- Hippenspitze Rund 32km hatte ich auf meiner Uhr bei rund 1600 Höhenmetern. Anstieg geht über einen Zweier nicht hinaus. Mit Motorsäge wäre man sicher schneller 😈