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Horntragende Wildarten:

GAMSWILD:

Jagdzeit vom 1. August bis zum 15. Dezember (In Osttirol bis zum 31. Dezember)

Brunftzeit: November

Tragzeit: 26 Wochen

Setzzeit: Mai bis Juni

Zahnformel: 0 0 3 3 Oberkiefer

4 0 3 3 Unterkiefer ergibt 32 Zähne
Altersklassen:

III männlich= männliche und weibliche Kitze

III weiblich= 1-3 Jahre

 

II männlich= 4-7 Jahre

II weiblich= 4-9 Jahre

 

I männlich= 8 Jahre und älter

I weiblich= 10 Jahre und älter

 

Trophäen: Krucken, Decke, Gamsbart, Gamsradl (von der Geiß oder kürzere Haare vom Bock), Pinsel und die Gamskugeln (im Pansen);

Gewicht: Zwischen 25 und 40 Kilogramm

Sinne: Geruchssinn= winden, wittern, Wind bekommen; Sehsinn= äugen, wahrnehmen;  Hörsinn= vernehmen;

Bezeichnungen in der Jägersprache
Männchen BOCK
Weibchen GEIß
Jungtier GAMSKITZ
Bock im Winterhaar BARTBOCK
Bock in tieferen Gebieten LAUBBOCK
Bock in der Krummholzzone LATSCHENBOCK
Im Wald aufhaltender Bock WALDGAMS
Schwärzlingsform KOHLGAMS
Mehrere Gemsen RUDEL
Junge Böcke SCHARWILD
Leitende Geiß LEITGEIß
Färbung des Hauptes MASKE
Dunkle Streifen am Haupt ZÜGELN
Drüsen hinter den Krucken BRUNFTFEIGEN
Hörner SCHLÄUCHE, KRUCKEN
Rücken ZIEMER
Bart am Rücken GAMSBART, WACHLER
Gute Hörner GUT GEHAKT
Lautäußerung bei Gefahr PFEIFEN
Lautäußerungen bei der Brunft BLÄDERT
Lautäußerung beim Treiben der Geiß KEUCHEN
Lautäußerung des Kitzes MECKERN
Schlägt der Jäger unabsichtlich bei der Pirsch mit dem Bergstock gegen einen Stein ER LÄUTET DIE GAMSGLOCKEN
Entfernen der Rückenhaare RUPFEN

Verbreitung: Das Gamswild ist ein ziegenähnlicher Hornträger, lebt im Hochgebirge bis zur Gletscherregion und kommt im gesamten Alpenbereich vor. Durch seine spreizbaren, hartgummiartigen Schalen ist das Gamswild besonders gut für das Leben in der Felsregion ausgestattet. Das Gamswild ist hauptsächlich tagaktiv, frühe Morgen- und Vormittagsstunden sowie die Abendstunden.

Aussehen: Das Gamswild verfärbt seine Decke zweimal im Jahr: im Frühjahr (Mai) und im Herbst (September). Konditionell Stärkere verfärben früher, konditionell Schwächere verfärben später. Die Sommerdecke besitzt kürzere, fahlgelb gefärbte Grannenhaare (diese Grannenhaare werden nur 1 Mal pro Jahr gewechselt und das im Frühjahr), der Aalstrich (vom Haupt über den Rücken bis zum Wedel), die Läufe, die Bauchseite und die Zügel am Haupt sind dunkel bis schwarz gefärbt. Die Zügel sind zwei vom Kruckenansatz über die Lichter bis zu den Äserwinkeln reichende schwarze Streifen. Im Winter sind die Grannenhaare schwarz gefärbt, nur die Maske am Haupt, die Bauchunterseite und der Spiegel sind weiß. Die langen Grannenhaare mit den weißen Spitzen (Reif) am Aalstrich des Wintergamsbockes werden als Bart bezeichnet, sie werden nur im Frühjahr gewechselt. Will man aus diesen langen Haaren einen Bart binden lassen, so muss man sie in warmen Zustand vom frisch erlegten Gamsbock rupfen und in steifes Zeitungspapier verpacken, damit die bis zirka 20 cm langen Haare nicht beschädigt werden. Der Gamsbock weist im Winter einen Pinsel auf, wobei die Älteren meist einen längeren Pinsel besitzen als die Jungen. Diesen Pinsel kann man im getrockneten Zustand auch als Hutschmuck tragen.

Gams

 

Gamsbock

Gamsgeiß

Gamskitz

Junge Gams

Kruckenbildung: Die horntragenden Tiere besitzen ihre auf Knochenzapfen sitzende, aus Hornsubstanz bestehende Trophäe ihr Leben lang. Wie bei fast allen horntragenden Wildarten trägt auch die Gamsgeiß eine Krucke. Sie ist allerdings etwas dünner und oben nicht so stark nach hinten gekrümmt (gehakelt) als die des Bockes. Der Schlauchquerschnitt ist beim Bock eher kreisrund und bei der Geiß ist dieser eher oval. Die Schläuche wachsen jährlich tütenartig ineinander und sitzen auf verknöcherten Stirnzapfen. Das Hauptkruckenwachstum ist mit dem 5. Lebensjahr abgeschlossen und die Trophäe nimmt nur mehr sehr wenig an Höhe und Stärke zu, sie wächst nur mehr wenige mm pro Jahr (Millimeterringe). Die Schläuche können bis zirka 30 cm lang werden und einen Umfang von zirka 9-10cm an der Basis aufweisen.

Jahresringe= Einschnürungen

Schmuckring= Vergrößerung des Hornumfanges

Beim Bock kann es auch des öfteren zu einem Pechbelag auf den Krucken kommen, entsteht aufgrund des Markierens.

Wachstum: Von März- April bis zum Spätherbst. Geschossen wird im Herbst, das größte Wachstum besteht im 1- 3 Lebensjahr.

Geschlechts- und Altersunterschiede: Die Geschlechter kann man an der Krümmung der Schläuche erkennen, jedoch kann dies nicht immer einwandfrei behauptet werden, so gibt es bockgehakelte Geißen und geißgehakelte Böcke. Das Alter am erlegten Gamswild kann man an den Jahresringen abzählen. Diese entstehen durch den jährlichen tütenartigen Hornzuwachs. Die scharfe Abgrenzung der Gesichtsmaske und der schlanke Körperbau sind ein Zeichen für eine jüngere Gams. Die Geschlechtsreife tritt mit rund 2,5 Jahren ein. Die Zügel werden, je älter die Gams ist, umso verwaschener gegenüber dem hellen Haupt. Der Körper wirkt kantig und die Läufe wirken kürzer. Der Widerrist tritt stärker hervor, der Spiegel wird kleiner, der Träger wirkt kürzer und stärker. Beim Ansprechen eines Gamsbockes muss man auch sein Verhalten gegenüber seinen Artgenossen während des Jahres und im Besonderen beim Brunftgeschehen beobachten. Auch das Haarbüschel an der Austrittsöffnung der Brunftrute (Pinsel) wird als Altersbestimmung am lebenden Gamsbock herangezogen. Die alten Böcke besitzen meist einen längeren Pinsel als die Jungen.

Fährte: Das Trittsiegel besteht aus zwei keilförmigen, durch einen Zwischenraum unterbrochenen Schalenhälften. Im Schnee oder weichen Boden können die Geäfter abgebildet sein.

Reviermarkierung: Der Gamsbock markiert sein Revier besonders während der Brunft durch ein Sekret aus den hinter den Schläuchen sitzenden Brunftfeigen.

Lautäußerung: Bei Gefahr stößt das Gamswild durch den Windfang einen weithin hörbaren Pfiff aus. Die Geiß verständigt sich mit dem Kitz durch leises Meckern. Wesentlich lauter ist das Blädern des Bockes in der Brunftzeit.

Lebensraum: Das Gamswild kommt bei uns in allen Gebirgsregionen vor, bevorzugt wird das Gebiet oberhalb der Waldgrenze. Dort lebt das weibliche Wild mit den Kitzen in Rudeln zusammen. Auch die jüngeren Böcke bilden Rudel, nur die alten und mittelalten Böcke leben als Einzelgänger. Im Sommer bevorzugt das Gamswild die schattseitigen Lagen, im Winter ist es auf der Sonnenseite anzutreffen. Bei hoher Schneelage zieht das Gamswild auch in tiefere Lagen zur Äsungsaufnahme. Einzelne Böcke halten sich in Latschenfeldern (Latschenböcke) oder im Waldgebiet (Laubböcke) auf. Wenn das Gamswild zu viel gestört wird in seinem ursprünglichen Lebensraum zieht es in tiefer gelegene Wälder und nimmt diese dann auch als Einstandsgebiet an. Die Folgen sind Schäden an Forstpflanzen. Daher sollten Ruhezonen fürs Gamswild ausgewiesen werden.

Nahrung: Als Nahrung nimmt das Gamswild Gräser, Kräuter, Flechten, Moose und im Winter Knospen und Triebe von Sträuchern, Laub- und Nadelbäumen auf. Von einer Winterfütterung sollte abgesehen werden.

Fortpflanzung: Die Gamsbrunft beginnt im November und ist besonders lebhaft bei Schneelage und klarem, kalten Wetter. Der Platzbock, der in der Brunftzeit zum Geißenrudel steht, beherrscht dieses. Nähert sich ein anderer Bock diesem Rudel, so vertreibt er ihn oft durch eine halsbrecherische Verfolgungsjagd über weite Strecken. Der Gamsbock treibt blädernd und öfters nässend die brunftige Geiß und beschlägt sie. Die Gamsgeiß geht 26 Wochen beschlagen und setzt ihr Kitz (meist nur eines) Ende Mai bis Mitte Juni. Zum Setzen verlässt die Geiß das Rudel und kehrt erst nach einigen Tagen wieder mit dem Kitz zurück.

Hege und Bejagung: Der Abschuß von schlecht behaartem und kümmerndem Gamswild ist eine wichtige Hegemaßnahme. Ein Geschlechtsverhältnis von 1:1 soll angestrebt werden. Die Zuwachsrate beträgt beim Gamswild zirka 50% der Geißen des Frühjahrstandes. Der Jäger soll stärker in die Jugendklasse III eingreifen. Die Mittelklasse sollte möglichst geschont werden, sie sollte zirka 60% des Bestandes betragen. Ausgewachsen ist ein Bock mit 5 Jahren und eine Gamsgeiß mit 4 Jahren. Als Jagdart wird hauptsächlich die Pirsch, kombiniert mit dem Ansitz, ausgeübt. Bei der Bejagung von Gamswild ist Bergerfahrung, eine gute Ausrüstung (Spektiv), eine genau schießende Waffe und eine rasante Patrone erforderlich. Als eine weitere Hegemaßnahme beim Gamswild kann die Anlage von Salzlecken an von Feuchtigkeit geschützten und vom Gamswild beliebten Stellen genannt werden.

Feinde: Steinadler und der Uhu (für Kitze), der Fuchs, Lawinen und Steinschlag, Krankheiten wie Räude und Blindheit sowie der Mensch.

Lebenserwartung: Beim Bock 13- 15 Jahre und eine Geiß kann bis zu 20 Jahre alt werden.

Abnormitäten: Die Kohlgams ist komplett dunkel mit einer hellen Bauchseite, sie kann jedoch ganz normale Kitze haben. Auch Albinos und Teilalbinos kommen vor.

Verdauung: Das Gamswild besitzt einen vierteiligen Wiederkäuermagen bestehend aus:

PANSEN, NETZMAGEN, BLÄTTERMAGEN und dem LABMAGEN (Drüsenmagen).

Krankheiten: Man unterscheidet prinzipiell

Bakteriell: Gamsblindheit
Parasitär: Räude, Moderhinke, Lungenwürmer und Leberegel

Viral:

Moderhinke= schmerzhafte Klauenentzündung oder Klauenfäule
Räude= Erreger Grabmilbenart mit hoher Vermehrungsrate.
Großer, kleiner Lungenwurm
Lippengrind
Papillomatose

Nicht erregerbedingte Krankheiten, zum Beispiel Hauthörner. Als Hegemaßnahme was die Krankheiten betrifft sollen Schafe und Ziegen vor ihrem Auftrieb gebadet werden.

Ansprechen: Führend oder nichtführend: Gesäuge (Spinne) sichtbar? Kitz säugt? Zusammenhalt Geiß und Kitz auf der Flucht?

Nach Geschlecht: Beim Nässen= Geiß hinten raus, Bock an der Unterseite;

Nach dem Alter: Zügel: ausgewaschen? nicht mehr scharfkantig? hinterm Licht graue Haare? Keulenfleck vorhanden (bei Älteren und Mittelalten verschwindet er)

Kugelschuß im Hochgebirge: Bergauf und Bergunter- halte immer drunter!

  • Latschen und Bäume sind kein Kugelfang
  • Keine Schüsse gegen den Horizont
  • Größere Rudel sollten nicht beschossen werden
  • Keine Trophäenjagd
  • Bei führenden Geißen, zuerst das Kitz erlegen
  • Ausreichendes Kaliber
  • Beim Aufbrechen ACHTUNG! auf die Gallenblase
  • Maximal 200 Meter Distanz

Wildschäden: Verbiss, Schlagschäden, Trittschäden und das Schälen.

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