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13-14.08.2017

TAG 1:

Zeitig in der Früh ging es ins Kaunertal. Mit Bianca traf ich mich im Ötztal dann zusammen hinein nach Plangeross. Von dort über den markierten Steig hinauf zur wunderschön gelegenen Kaunergrathütte die wir nach rund 2,5 Stunden erreichten.

Traumhafte Gegend am Weg zur Kaunergrathütte. Rechts der Bildmitte hinten die Waze.

Die Murmelen haben Ihren Spaß 😀

Alles im Blick. Watze spiegel sich in den Brillengläsern.

Der Ostgrat in voller Pracht

Kurz Hallo gesagt bei der netten Hüttenwirtin, Sachen deponiert, dann ging es weiter bei teils frühwinterlichen Verhältnissen in Richtung Schwabenkopf!

Der Mond geht unter

Wollte endlich wieder mal zum Ulli hinauf der ja im April 2011 dort bei einer gemeinsamen Skitour verunglückt ist.

Der untere Teil war noch sehr gut markiert, bis zur Abzweigung Verpeilspitze.

Rechts der Bildmitte der markante Schwabenkopf, wird laut Auskunft des Hüttenwirts nicht mehr sehr oft besucht.

Da es bei mir ja doch schon zig Jahre her war als ich das letzte Mal dort oben war, hatte ich nur noch ungenau den genauen Wegverlauf im Kopf 😀 Der Schnee machte das Ganze nicht leichter..

Winterliche Verhältnisse…Bianca am Stapfen…dahinter unser morgiges Ziel

Auf jeden Fall sind wir Zwei nach mehrmaligem Diskutieren sowieso falsch aufgestiegen. Sind direkt durch die Südflanke hinauf gekraxelt und weiter oben gegen Westen gequert wo dann die „Kraxlerei“ normalerweise beginnt. Haben dort auch eine Bandschlinge gefunden. Da der Fels aber nass war aufgrund der Schneeschmelze und ich auf einmal das damals Passierte nicht mehr ausblenden konnte, haben wir uns entschieden dort abzubrechen! Leider habe ich nicht die Gedenktafel gefunden die Mario dort angebracht haben soll. Wahrscheinlich war sie einfach weiter oben! Nach einer feinen Rast ging es wieder an den Abstieg. Wir querten gegen Nordosten hinaus bis ins Joch.

Ausblick auf den Westgrat der Verpeilspitze

Bianca und Watze

Ausblick vom Joch zu Gsallkopf (links) und Rofelewand (rechts)

Hier konnten wir dann Steinmänner ausfindig machen und stiegen über den auch hier sehr schwach markierten (nur Steinmänner) Steig ab. Leider ist die Markierung auf diesen tollen Gipfel sehr dürftig, scheint auch nicht mehr sehr viel Besuch zu bekommen, was ich sehr schade finde! Vielleicht geht es sich für mich ja noch einmal im Herbst aus wenn alles trocken ist! Über den Steig ging es dann retour zur Kaunergrathütte 2817m wo ich erst einmal mein Schienbein „verarzten“ ließ. Ein größerer Stein ist mir drauf gefallen und ich habe mein Erste Hilfe Packerl zu Hause liegen gelassen…Eh klar…da passiert einmal was und dann hat man es nicht dabei! Aja Bianca hat a nix mitghabt  😛

Als ich dann nach einem ausgezeichneten Topfenstrudel noch meine mitgebrachte Kerze in der Kapelle deponiert habe, sah ich an der Wand ein Foto vom Ulli. Naja zumindest so hat es geklappt. Am Abend gabs dann noch ausgezeichnetes Hirschgulasch bevor es dann ins Bett ging. Die Hütte ist sehr zu empfehlen wenn man natürlich die vielen Hüttenwanderer in Kauf nimmt 😉  Wir würden morgen (bei ausgebuchter Hütte) die Einzigen sein am Weg auf die Waze! 😆

TAG 2:

Endlich raus aus den Federn. Die Nacht war trotz des vollen Lagers eigentlich sehr ruhig, kein einziger Schnarcher dabei 😀  Um sechs Uhr gab es mal lecker Frühstück….da musste ich mich schon wieder über unsere nördlichen Nachbaren wundern denn stell Dir vor: Das Teewasser war leider nicht warm (versehentlich nicht eingesteckt was ja passieren kann) und da muss man sich schon aufregen als Gast! Naja wir haben uns unseren Teil gedacht….fünf Minuten später war Alles bestens und wir hatten lecker Tee 🙂  Sollen sie doch ohne gehen…. 😛

Wir Zwei sind dann gegen dreiviertel sieben in Richtung Einstieg gestartet!

Ein traumhafter Tag stand uns bevor

Das Wetter war heute perfekt. Man muss jetzt gegen Westen queren und über die Moräne absteigen…am anderen Ende dann wieder weglos (Steinmänner) bis zum Einstieg! Mir kommt vor das wir damals recht eben hinüber gegangen sind aber kann mich auch täuschen 🙂  Zirka eine halbe Stunde dauert es bis man am Einstieg ist. Wir haben uns für den original Einstieg entschieden. Die letzten Meter vorsichtig auf Schnee bis an den Fels heran. Dann galt es schon eine erste „Schlüsselstelle“ zu überwinden. Das Seil als Hilfe fanden wir nicht vor, also frei hinauf. Bianca sicherte ich nach. Es folgte eine längere Querung auf einem recht ausgesetzten Band. Immer wieder Bohrhaken….Die Wegfindung hier kein Problem!

Dann begann die Kraxlerei….leider sind die Gopro Fotos nicht besonders geworden. Falscher Weißabgleich eingestellt…sorry

Über der Schlüsselstelle bei der Gedenktafel

Ausblick zu Schwabenkopf und Verpeilspitze

Sie is scho a Liabe oder?! 😀

Tolle Ausblicke rundherum, Verpeilspitze links hinter mir

Blick zur Wildspitze

Wildspitze- wieder mit meiner Kamera geschossen

Werde jetzt auch nicht alles genau beschreiben, dafür gibt es eine Topo von bergsteigen.com die ich noch verlinken werde!

Nach etwa zwei Stunden haben wir dann den großen Steinmann erreicht.

Am großen Steinmann angekommen. Links der Bildmitte die Hohe Geige.

Von hier ging es in weiteren 90 Minuten auf den sehr aussichtsreichen Gipfel! Für mich war das größte Problem die Wegfindung denn die roten Markierungen verblassen immer mehr! Man braucht wirklich etwas Gespür und vor Allem ist es noch lange nicht vorbei wenn man den Gipfel erreicht hat!

Am Watze Gipfel mit Verpeil und Rofelewand rechts hinter mir

Meine Selfiequeen ;-D

Gepatschferner mit Weißkugel und Weissseespitze

Ötztaler Wildspitze

Gsallkopf und Rofelewand, rechts im Vordergrund die Verpeilspitze

Ramponiertes Gipfelkreuz

Gipfelbuch gibt es auch…Wie schreibt man jetzt Wa(t)ze oder Watze oder Waze oder wie jetzt?!

Gipfelpanorama muss auch sein 😀

Man muss unbedingt mindestens dieselbe Zeit für den Abstieg einplanen! Nach einer feinen Gipfelrast und entsprechend vielen Fotos ging es wieder an den Abstieg! Im oberen Bereich war das Ganze kein großes Problem- immer wieder habe ich Bianca abgelassen und ich mich abgeseilt oder bin einfach nach gestiegen. Das für mich größte Problem war im unteren Teil den Einstieg in die Querung zu finden. Irgendwie hat alles gleich ausgeschaut und man muss auch aufpassen das man nicht in eine andere Route kommt. Als wir dann an der „Schlüsselstelle“ mit der Gedenktafel ankamen war ich schon etwas erleichtert! Jetzt galt es nur mehr den Einstieg in die Querung nicht zu verpassen was sich etwas schwierig gestaltete. Letztendlich haben wir aber wieder dorthin gefunden von wo wir kamen 😆  Zum Schluss noch der Abstieg auf den Gletscherrest und entspannt retour zur Hütte! Wir haben für den Abstieg rund 5 Stunden benötigt, der Aufstieg dauerte 3,5 Stunden. Natürlich war das Sichern sehr zeitaufwendig, aber Sicherheit geht eben vor und Danke Bianca das Wir das letztendlich so gut hinbekommen haben, ist ja nicht selbstverständlich 😀  An der Hütte angekommen gab es noch was zu Essen und Elektrolyte bevor wir sehr flott ins Tal abgestiegen sind!

Zwei Halbstarke queren unseren Weg

Mehr Infos zu dieser sehr alpinen Tour findest du hier:

Waze Ostgrat

Waze hikr.org

Ein Übersichtsbild des Anstieges von bergsteigen.com (copyright)

Copyright bei bergsteigen.com

 

 

 

 

FAZIT: Die Waze ist sicher kein Berg den man mal so schnell mit nimmt. Technisch nicht allzu schwer, aber was es schwierig macht ist die Wegfindung. Vor Allem im Abstieg ist es nicht immer einfach den richtigen Einstieg zu finden. Die Markierungspunkte sind sehr verblasst innerhalb der letzten fünf sechs Jahre. Die ganzen Berichte die man findet stammen aus früheren Tagen! Und man macht diesen Berg ja nicht jährlich  🙂 Es macht auch sehr viel aus wie viel man sichern muss (Sichern kostet eben Zeit). Nur zu empfehlen bei stabilem Wetter! Möchte dort oben nicht in ein Wetter kommen. Der Querbalken des Gipfelkreuzes ist leider gebrochen, wahrscheinlich aufgrund eines Blitzeinschlages?! Trotzdem war es eine tolle Erfahrung wieder und Danke an meine Begleitung Bianca die das Alles sehr gut gemeistert hat. Im Aufstieg recht wortkarg hat sie doch beim Hütten Abstieg alles wieder aufgeholt 😉  Danke :-*

Wegmarkierung auf den Schwabenkopf deto sehr schlecht markiert. Einzig die Verpeilspitze scheint genug rot weiß rote Farbe abbekommen zu haben 😆

Die Hütte top geführt, sehr nette zuvor kommende Wirtsleute! Vielen lieben Dank.

Ulli ich werde Dich sicher wieder besuchen kommen. Ich hoffe ich schaffe es im Herbst noch einmal!