14.08.2016 Tag 2 für mich und Alex, ihr Wunsch der Pflerscher Tribulaun 😀 Ja und diesen konnte ich ihr erfüllen, also wieder recht früh aus den Federn und mit dem Auto nach Stein im Pflerschtal. Von dort über den schön angelegten Steig bis knapp unterhalb der italienischen Tribulaunhütte.
Da ich ja schon zweimal oben war wusste ich wo es zum Einstieg ging und auch der Weiterweg war für mich im Gegensatz zu einem Deutschen und zwei einheimischen Burschen, kein Problem 🙂 Da hat man klare Vorteile 😉 An der Rinne haben wir uns dann die Helme aufgesetzt und los ging es. Nach den ersten Metern kam der Deutsche Staatsbürger schon wieder fluchend retour, er habe sich verstiegen, ich sah links neben mit einen Steinmann und sagte nur versuch es mal da hinauf 😉 Ich und Alex gingen weiter, direkt auf die schmale Gratschneide, jedoch in sehr festem Fels.
Früher stieg man durch die Rinne aufwärts. Am Grat selber war eine Abseilstelle eingerichtet. Im weiteren Verlauf erst einmal im feinen Schotter immer den Steinmännchen folgend aufwärts bis das Gelände wieder alpiner wurde.
Etwas Gespür für die Wegfindung und gute Augen verschaffen einem einen klaren Vorteil. Der Germane folgte und verlor auch dann noch den richtigen „Steig“. Über griffige Rampen und kleine Wandeln immer weiter nach oben bevor man den Kessel nach rechts über ein Band verlässt, dann wiederum hinein queren und zum Schluss in feinem Geh Gelände bis ins Sandesjoch!
Hier haben wir dann mal Trinkpause gemacht und die Aussicht genossen beziehungsweise die Gurte angelegt. Der Deutsche immer in etwas Abstand, die Jungen schlossen dann bald auf.
Nach der Querung in die Südseite waren wir zu viert gleich auf 🙂 Manchmal waren sie voraus manchmal ich wenn sie wieder einen Steinmann übersehen haben. Zusammen erreichten wir dann das Fixseil welches in die Rinne leitet. Die Wegfindung ist eigentlich nur bis hierher etwas kniffliger, man darf ja nicht zu weit gegen Osten queren das wird dann schnell brüchig und rutschig. Über das Fixseil dann rein in die Rinne und immer eher rechts haltend aufwärts. Zwei Seillängen nach oben auf recht brauchbarem Fels (II-III). Es ist recht ausgesetzt aber immer gut zu steigen beziehungsweise zu greifen. Weiter oben hält man sich wieder rechts bis wir die nächsten Fixseile erreichen. Über diese und eine gut gehbare „Rampe“ in die Scharte.
Immer wieder findet man eingerichtete Abseilstellen, mehr als 2010!
Zum Schluss nach links über eine Rinne hinauf auf den Grat, die Anderen haben wir jetzt etwas abgehängt, vor Allem der Deutsche gab Milch 😉
Und zu guter Letzt über einfaches Gehgelände bis zum Gipfelkreuz das wir wie gestern für einige Minuten für uns alleine hatten! Berg Heil 😎
Wir hatten dann mit den Südtirolern a nette Plauscherei und erfuhren das der Rekord von Stein auf den Gipfel bei 1h 28 Minuten liegt, sind wir heute knapp darüber geblieben 😉 Frage ist nur was ist knapp 🙂
Ich bot den Beiden dann an zusammen abzusteigen um mit 2 Seilen weiter runter zu kommen beim Abseilen, sie willigten ein 😆 Wollte schnell weg vom Gipfel um dem Deutschen aus dem Weg zu gehen, der würgte aber seinen Müsliriegel hinunter und folgte uns. Genauer gesagt nahm er dann auch unser Seil zum abseilen, ich wusste leider nicht das er weder die Jungs noch Alex gefragt hat ob er denn mit abseilen dürfte. Ich ging davon aus. Die ganze Abseilerei dauerte sicher eine Stunde länger mit dem Witzbold
Für mich wäre es wirklich kein Problem gewesen hätte er gefragt, aber die Frechheit sich mit ab zu seilen und an den Ständen dann anstatt mit zu helfen gemütlich eine zu rauchen war für mich etwas zu viel des Guten. Ich blieb aber ruhig 😆
Als wir dann die Abseilstellen hinter uns hatten ging es zügig zum Sandesjoch retour. Hier sah man wieder das der deutsche Kollege alleine chancenlos gewesen wäre bei Tageslicht hinunter zu kommen! Mir wars jetzt einfach egal, für uns ging es weiter abwärts, die Südtiroler waren schneller und wir trafen dann wieder an der Hütte zusammen.
Die Beiden spendierten uns eine Runde, DANKE, und setzten nach einem guten Essen den Abstieg fort. Wir warteten bis der „Kollege“ ankam, rund eine Stunde später, um zu schauen ob ihm nicht doch ein Danke herausrutschen würde 😛 Von der Wirtin erfuhren wir das sie ihm ausdrücklich abgeraten hatte die Tour alleine und ohne Seil zu machen, er ignorierte dies! Die Frechheit schlechthin war dann aber das er sich zu uns setzte und noch sagte er hätte eine Pause gemacht oben, deshalb seine Verspätung 😉
Ich sagte nur aha und wir bezahlten und stiegen ab! So ein Verhalten finde ich absolut inakzeptabel, meine gute Kinderstube war der Grund das ich ihn nicht vor Allen bloss stellte. Im Nachhinein hätte ihm das gehört. Zumindest ein Danke wäre das Mindeste gewesen finde ich 😥 Trägt sicherlich nicht zu einer besseren Meinung über unsere Nachbarn bei, es gibt aber Gott sei Dank auch Andere die dankbar sind! Mehr sag ich nicht mehr dazu, auch Alex änderte kurzfristig? Ihre Meinung über unsere Nachbaren 🙄
FAZIT: Immer wieder ist dieser markante Gipfel einen Besuch wert, heute bei Traumwetter mit Alex den Gipfel erreicht. Mehr Sicherungsmöglichkeiten als vor sechs Jahren. Wie die Zeit vergeht 🙂 Wir sicherten im Aufstieg nie, zum Abseilen war das Seil jedoch recht fein, trotzdem könnte man auch seilfrei gehen. Einen IIIer gilt es zu bewältigen, wer das drauf hat kann es machen. Das Mindeste was man braucht ist aber für mich ein Helm 😯 Kompliment an die Küche auf der Hütte: War ausgezeichnet!
Mehr Infos und im Detail findest du hier: Pflerscher Tribulaun Normalweg