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07-08.08.2016 Eiger- schon lange habe ich mir diese Überschreitung angeschaut, geplant und darüber gelesen… Jetzt war es endlich so weit. Ein Seilpartner war auch gefunden mit Flo und eigentlich wollten wir eine ganze Woche ins Berner Oberland! Leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung aber mit dem Eiger waren wir mehr als nur zufrieden, denn die Verhältnisse waren sehr gut 🙂

Am Sonntag fuhren wir nach Grindelwald und parkten am Parkplatz Grindelwald Grund Flos Flitzer 😈 20 CHFR berappten wir an einer sehr tükischen Parkuhr, im nachhinein doch richtig da wir ja am Dienstag wieder nach Hause fuhren. Sonst hätten wir eine Woche im vorhinein bezahlt was an diesem Parkplatz gar nicht möglich gewesen wäre.

Ich am Parkplatz in Grindelwald Grund,im Hintergrund der Eiger

Ich am Parkplatz in Grindelwald Grund,im Hintergrund der Eiger

Rund eine halbe Stunde später fuhren wir mit der coolen tram auf die Kleine Scheidegg wo wir aufgrund des Massenandranges rund 90 Minuten Aufenthalt hatten bevor es hinauf zur Station Eismeer ging.

Flo auf der kleinen Scheidegg umzingelt von Menschen :-D

Flo auf der kleinen Scheidegg umzingelt von Menschen 🙂 Am Bild sieht man jetzt nicht wirklich wieviele Chinesen da oben sind.

Blick auf die Kleine Scheidegg

Blick auf die Kleine Scheidegg

Ich und Flo vor der Eiger Nordwand

Ich und Flo vor der Eiger Nordwand

Auf der Kleinen Scheidegg hat man diesen Anblick! Eiger und mönch vor der Nase

Auf der Kleinen Scheidegg hat man diesen Anblick! Eiger und Mönch vor der Nase

Ich glaube 146 CHFR mussten wir bezahlen für die Auf- und Abfahrt, klingt jetzt sehr viel aber wenn man das einmal erleben möchte, ist es das wert würde ich sagen. 90% Chinesen begleiteten uns 🙂

An der Station Eismeer, zuvor blieb der Zug Eiger Nordwand stehen wo man durch Fenster direkt in die Wand blicken konnte, verließen wir endgültig die „Zivilisation“.

Station Nordwand, ein toller Tiefblick

Station Nordwand, ein toller Tiefblick

Den Ausstieg fanden wir erst als wir einen Bediensteten gefragt haben, durch ein Eisentor ging es gut beleuchtet den Stollen 4 etwas bergab bis wir an einem kleinen „Ausgang“ wieder das Licht der Welt erblicken konnten.

Ich im Stollen Nummer 4

Ich im Stollen Nummer 4

Flo am Ausstieg, zu korpulent darf man da nicht sein :-D

Flo am Ausstieg, zu korpulent darf man da nicht sein 🙂

Am Challifirn, eine andere Welt...die Chinesen lassen wir hinter uns

Am Challifirn, eine andere Welt…die Chinesen lassen wir hinter uns, links das Schreckhorn

Ausblick heraus aus dem Tunnel

Ausblick heraus aus dem Tunnel

Aufstiegsweg auf die Mittellegihütte

Aufstiegsweg auf die Mittellegihütte

Eismeer- Mittellegihütte- Mittellegigrat- Abstiegsweg Eigerjöcher

Eismeer- Mittellegihütte- Mittellegigrat- Abstiegsweg Eigerjöcher

So was Cooles…Auf einmal steht man mitten am Gletscher, Einsamkeit und Ruhe, gegenüber die Großen wie Schreckhorn und Finsteraarhorn…Wahnsinn! Das sogenannte Eismeer war erreicht beziehungsweise standen wir am Challifirn. Angeseilt wurde jetzt, noch in der Station legten wir Gurt und Helm an. Eine Stirnlampe brauchten wir nicht da der Stollen sehr gut beleuchtet war! Auf einer vorhandenen Spur ging es gegen Norden in Richtung Hütte welche schon oben am Grat sichtbar war.

Am Challifirn, links draußen die Mittellegihütte

Am Challifirn, links draußen die Mittellegihütte

Hoch oben am Grat thront die Mittellegihütte

Hoch oben am Grat thront die Mittellegihütte

Die Verhältnisse waren sehr gut, an geeigneter Stelle ging es dann an den Fels heran. Wir konnten direkt vom Schnee auf den Fels wechseln, einzelne Bohrhaken waren auch gleich ausgemacht. Über eine etwas nach rechts abdrängende Verschneidung ging es für Flo im Vorstieg hinauf, ich sicherte über den Körper aufgrund des fehlenden (unter dem Schnee) Hakens 🙂 Schwierigkeitsgrad IV- war im Führer angeführt, denke das passte gut auch deshalb weil es teilweise recht feucht war.

Das letzte Stück steig dann ich wieder voran...um den Weg ausfindig zu machen

Das letzte Stück steig dann ich wieder voran…um den Weg ausfindig zu machen

Im Weiteren dann über Felsbänder die sehr gut zu gehen waren, jedoch etwas Gefühl für die Wegfindung war hier sehr angebracht, die angeführten Pfeile waren von uns nicht zu finden. Wenn dann eher Steinmandln und Trittspuren.

Immer gut gehbar über Bänder

Immer gut gehbar über Bänder

Ein nicht alltäglicher Hüttenzustieg :-D

Ein nicht alltäglicher Hüttenzustieg 😀

Flo folgt mir, bald ist die Hütte erreicht

Flo folgt mir, bald ist die Hütte erreicht

An einer Stelle musste man dann kurz in eine Rinne abseilen beziehungsweise könnte man diese auch gut ab klettern, im Weiteren dann immer in Richtung Hütte aufwärts am Felssporn des Nordostgrates. Wie die Hütte dort oben liegt ist schon einmalig 😀 Nach knapp 2 Stunden war die Mittellegihütte auf 3355m erreicht.

Auf der Hütte angekommen. Mein erster Gedanke war wie kommen wir da hinauf :-D Und was für eine unglaubliche Lage!

Auf der Hütte angekommen. Mein erster Gedanke war wie kommen wir da hinauf 😀 Und was für eine unglaubliche Lage! Im Hintergrund der Mittellegigrat, links hinten der Mönch und davor der Abstiegsweg in die Eigerjöcher.

Großaufnahme Schreckhorn

Großaufnahme Schreckhorn

Großaufnahme Finsteraarhorn

Großaufnahme Finsteraarhorn

Ausblick von der Hütte aufs Osteck, links unten liegt Grindelwald

Ausblick von der Hütte aufs Osteck, links unten liegt Grindelwald

Traumhaft

Traumhaft

Die meisten Bergsteiger waren schon da weitere 4 folgten hinter uns. Tschechen, Schweizer, Slowaken, Slowenier, Franzosen und wir waren die rot weiß rote Abordnung 🙂 Jedoch als einzige Seilschaft ohne Bergführer unterwegs. Und eine sehr nette „Wirtin“ die uns herzlich begrüßte!

Mal schauen wo es morgen hin geht

Mal schauen wo es morgen hin geht

Langsam verschwindet die Sonne

Langsam verschwindet die Sonne; Rechts hinten das Finsteraarhorn

Fahne muss auch sein..Ich hoffe man kann die Lage der Hütte gut erkennen..TRAUM

Fahne muss auch sein..Ich hoffe man kann die Lage der Hütte gut erkennen..TRAUM

Noch vor dem Abendessen eine Rundumsicht auf der Mittellegihütte

Noch vor dem Abendessen eine Rundumsicht auf der Mittellegihütte

Überhaupt waren Alle die auf der Hütte geschlafen haben sehr nett, unkompliziert und angenehm. Kein Einziger Schnarcher oder Nörggler 😀 Nach einem tollen und ausgiebigen Abendessen ging es noch vor die Hütte um den traumhaften Sonnenuntergang zu genießen.

Langsam verschwindet die Sonne, eine traumhafte atemberaubende Stimmung folgt! Mehr braucht es nicht...Nur genießen und freuen auf den nächsten Tag!

Langsam verschwindet die Sonne, eine traumhafte atemberaubende Stimmung folgt! Mehr braucht es nicht…Nur genießen und freuen auf den nächsten Tag!

Sunset

Sunset

Der Eiger wirft seinen Schatten

Der Eiger wirft seinen Schatten

Mond am Eiger

Mond am Eiger

Ich mit Schreckhorn im Hintergrund

Ich mit Schreckhorn im Hintergrund

Alpendohlen genießen auch wie es scheint

Alpendohlen genießen auch wie es scheint

Flo mit Schreckhorn

Flo mit Schreckhorn

Mittellegihütte beim Sunset..gibt es schönere Hütten?!

Mittellegihütte beim Sunset..gibt es schönere Hütten?!

Eiger im letzten Licht

Eiger im letzten Licht

Für uns war am nächsten Tag Frühstück 04:20 geplant, alle Anderen durften schon um 04:00 zu Tisch. Wir hatten auch bei dem vorhergesagten Wetter keinen Stress die Mönchsjochhütte zu erreichen also gingen wir es recht gemütlich an, dafür konnten wir alleine frühstücken und ließen den Bergführern den Vortritt! Vorteil wir konnten die Stirnlampen ausmachen und wussten besser Bescheid wie denn der Verlauf des Aufstieges ist! 🙂 Die Steigeisen legten wir sofort an, um 05:30 ging es dann auch für uns Beide los 🙂 Anfangs Gehgelände auf flachem Grat bis zum ersten Aufschwung. Hier startete die Kletterei, meistens dritter Grat, sehr kompakter Fels aber recht luftig 😆

Es wird langsam Zag, unterwegs am Mittellegigrat

Es wird langsam Zag, unterwegs am Mittellegigrat

Sunrise

Sunrise

Anfangs stieg auch noch Flo voraus und wir wechselten uns ab

Anfangs stieg auch noch Flo voraus und wir wechselten uns ab

Teilweise recht luftig

Teilweise recht luftig

Meist hielten wir uns direkt auf der Gratschneide, an einem exponierten Grataufschwung ging es abseilend in eine Scharte,

Ausblick aus der Scharte

Ausblick aus der Scharte

kurz darauf folgte der große Turm, an welchem dicke Taue angebracht waren.

Der große Turm

Der große Turm

Dicke Fixseile, errinerten mich an die Schulzeit :-)

Dicke Fixseile, errinerten mich an die Schulzeit 🙂

Das ging schön fein in die Oberarme, aber mir hat es getaugt..Flo hatte an diesem Tag etwas mehr zu kämpfen da seine Unterarme zu krampfen begannen. Nach dem großen Turm wurde der Grat etwas moderater und flacher, jedoch meiner Meinung nach aufgrund des Schnees und des Eises nicht wirklich einfacher.

Im oberen Teil dann mehr und mehr Schnee, weniger Fels aber auch flacheres Gelände

Im oberen Teil dann mehr und mehr Schnee, weniger Fels aber auch flacheres Gelände

Noch dazu konnte man dann nicht mehr so gut sichern wie am Fels. Aber auch das wurde gemeistert und das Grande Finale stand an: Die rund 45 Grad steil nach rechts abfallend Firnschneide, auf der wir am Schluß mit den Nordwandgehern zusammen kamen 🙂

Flo am Beginn der Gratschneide

Flo am Beginn der Gratschneide

Immer weiter dem Gipfel entgegen...

Immer weiter dem Gipfel entgegen…links der Mönch

Auch für mich die letzten Meter

Auch für mich die letzten Meter

An diesem Tag war jedoch niemand in der Wand unterwegs. Welch traumhafter Ausblick und welch atemberaubende Tiefblicke in die Nordwand und nach Grindelwald! Wir folgten der angelegten kompakten Spur bis zum höchsten Punkt ohne Gipfelkreuz, aber wer braucht so etwas schon wenn man am Eiger sich Berg Heil wünschen darf!

Eiger Gipfel

Eiger Gipfel

Zusammen am Eiger

Zusammen am Eiger

Juhu :-)

Juhu 🙂

Logenplatz, erste Reihe

Logenplatz, erste Reihe

Hinter mir der Ausstieg

Hinter mir der Ausstieg

Tiefblicke nach Grindelwald

Tiefblicke nach Grindelwald

Gipfelpanorama am Eiger

Gipfelpanorama am Eiger

Der Mönch südwestlich von uns

Der Mönch südwestlich von uns

Welch Ausblick am Eiger

Welch Ausblick am Eiger

Wir brauchten durch das recht ausgiebige Sichern rund 5,5 Stunden….Uns war es egal…erst einmal hinsetzen und jausnen das ganze Ambiente aufsaugen und sich auf den Abstieg freuen 😉 Man muss natürlich auch bedenken das wir den Rucksack für eine ganze Woche mitschleppen mussten, die Leute vor uns machten ja nur den Eiger…Das kostet alles zusätzlich Kraft, aber soll keine Ausrede sein…Sichern kostet eben Zeit!

Nach etwa 30 Minuten Rast ging es dann vom Gipfel Richtung Südwesten bis zur ersten Steilstufe, wo wir uns den Luxus gönnten und abseilten 🙂

Ab hier wurde der Abstieg wieder alpiner; Flo zwischen Mönch und Jungfrau

Ab hier wurde der Abstieg wieder alpiner; Flo zwischen Mönch und Jungfrau

Von hier wieder weiter abwärts bis zu einem Felsturm von wo wir wiederum 2x 25m abseilten.

Abseiler am Weg ins südliche Eigerjoch

Abseiler am Weg ins südliche Eigerjoch

Abseilen

Abseilen

Direkt über dem Stollenausgang wo wir gestern heraus gekommen sind

Direkt über dem Stollenausgang wo wir gestern heraus gekommen sind

Alle Abseilstände sind sehr gut eingerichtet! Der weitere Abstieg ins nördliche Eigerjoch war dann recht einfach, aber nun begann der Weiterweg zum südlichen Eigerjoch. Immer wieder Schnee, Fels, klettern, frei steigen..wechselten sich ab. Ein Ende war nicht in Sicht 🙂 Meistens blieben wir rechts des Grates, Schlüsselstelle war dann eine recht luftige Stelle im IV Grad (großer Schritt nach rechts) bis wir wiederum auf rund 3770m gelangten.

Links die luftige Stelle...Ich war schon drüber

Links die luftige Stelle…Ich war schon drüber

Wieder am Gletscher, die Kletterei hatte ein Ende für uns

Wieder am Gletscher, die Kletterei hatte ein Ende für uns

Ab hier war das „Ärgste“ aber vorbei, über Firn ging es ins südliche Eigerjoch wo wir uns wiederum anseilten und über den spaltigen Gletscher ging es dann in feinstem Sulz (knietief) in Richtung Ewigschneefeld bergab. Des hat mir dann wirklich gereicht, die Wühlerei und Nässe war zu dem Zeitpunkt echt zum Kotzen 😆  Zu guter Letzt blieb dann noch ein kleiner Gegenanstieg hinauf zur Mönchsjochhütte 3657m und retour in die Zivilisation 😀

Letzter Gegenanstieg zur Mönchsjochhütte

Letzter Gegenanstieg zur Mönchsjochhütte

In der Hütte angekommen war es mir dann auch egal das es vorbei war

In der Hütte angekommen war es mir dann auch egal das es vorbei war

Sachen verräumen, Trockenraum finden (es wurde uns versichert das über Nacht die Heizung laufen würde was im nachhinein nicht der Fall war!) und die ersten Bierchen trinken. Für mich war die Hütte recht schwach organisiert und dafür das sie direkt erreichbar war mittels Ratrac, waren die Essensportionen beziehungsweise das Essen sehr mager! Auf der Mittellegihütte war dies um Welten besser, trotz der exponierten und schwer erreichbaren Lage! Aber wenn man müde ist dann nimmt man eben viel in Kauf 😆 Mit Japanern und Deutschen ging es dann zum Abendessen und bald ins Bett beziehungsweise Lager wo uns Plätze zugeteilt wurden! Ich suchte mir dann ein eigenes Plätzchen weil ich fast keine Luft bekommen habe und wer möchte schon in der Nacht seinen Seilpartner direkt vorm Gesicht haben sobald man sich umdrehte 😮 ?! Ich nicht wirklich. Gegen drei Uhr morgens dann die typischen Geräusche trotz sehr schlechter Wettervorhersage starteten gewisse Nationalitäten Ihre Tour und machten Lärm im Lager, was sehr nervig war!

Wir frühstückten dann gegen sieben, packten unsere Sachen und gingen bei schlechtem Wetter retour zur Jungfraubahn Bergstation.

Flo tanzt am Gletscher?! Die Höhe nicht vertragen? :-)

Flo tanzt am Gletscher?! Die Höhe nicht vertragen? 🙂

Ich spiele Fussball :-)

Ich spiele Fussball 🙂

Ein Trampelpfad der mit Ratracs planiert wird. Man merkt auch auf der Hütte sofort das die Hütte leicht zu erreichen ist 😀 Haben uns dann noch ein wenig umgesehen in der Bergstation bevor es mit der Bahn, vorbei an 100ten Chinesen welche bergwärts fuhren, zurück nach Grindelwald Grund ging.

Eingang zur Bergstation am Junfrauenjoch

Eingang zur Bergstation am Junfrauenjoch

Der Steinbock, ein neuer Freund

Der Steinbock, ein neuer Freund

Auch ich habe einen alten Bekannten getroffen...was es nicht für Zufälle gibt :-)

Auch ich habe einen alten Bekannten getroffen…was es nicht für Zufälle gibt 🙂

Und dort oben sind wir gestern gestanden..Traumtage

Und dort oben sind wir gestern gestanden..Traumtage

Die Heimfahrt war dann auch sehr angenehm und verging recht schnell trotz mittlerweile miserablen Wetters.

FAZIT: Eine 5*  Tour in den Berner Alpen. Für mich die lässigste kombinierte Tour bisher und das bei solchen Bedingungen! Traumhaftes Wetter, nette Leute, cooler Seilpartner…Herz was willst du mehr 😀 Der restliche Plan dieser Woche wird sicherlich irgendwann einmal umgesetzt! Auch wenn es kein 4000er ist, da bin ich lieber am Eiger als auf Mönch oder Jungfrau. Der Berg und seine ganze Geschichte hat was 😆 Ich empfehle es Jedem Bergsteiger einmal im Leben auf die Mittellegihütte zu gehen, die Lage und das Ambiente ist unvergesslich. Danke Flo waren wirklich lässige drei Tage im Berner Oberland! Weitere werden folgen…