10.11.2012 Mike hatte wieder Zeit und motiviert waren wir Beide also durfte es heute ruhig etwas Längeres werden. Wie lange es dann geworden ist hatten wir nicht im vorhinein gewußt 🙂
Um 0700 Uhr starteten wir in Rum, über die Autobahn ging es nach Schwaz und hinauf nach Fiecht und weiter der beschilderten Strasse folgend am Bauhof vorbei bis kurz vor den Parkplatz Bärenrast. Aufgrund von Waldarbeiten mussten wir kurz davor umdrehen und uns einen Parkplatz suchen. Von hier starteten wir nun immer dem Wegweiser Stallenalm folgend hinein Richtung Lamsenjochhütte. Nach rund einer Stunde erreichten wir die natürlich schon geschlossene Stallenalm auf 1340m gelegen. Die Gegend hierher ist wirklich wunderschön. zur Rechten die Felswände des Schnitzerschlages, auf der linken Seite die Nordwände von Fiechterspitze. Von der Alm folgten wir dann der Beschilderung Naudersalm. An der Jagdhütte Graf Thun vorbei ging es endlich aufwärts hinauf zum Rizuelhals auf 1943m. Rechts von uns der Brentenkogel, den wir im nachhinein eigentlich auch mitnehmen hätten können, aber ich habe ja meine Karte und meine Unterlagen daheim liegen gelassen. Also musste ich mich an dem orientieren das mir im Gedächtnis geblieben ist bezüglich Literaturstudium. Vom Rizuelhals ging es über die sogenannte Stiege etwas abwärts und dann in einem Rechtsbogen hinüber, vorbei an zahlreichen Gemsen, zur Naudersalm auf 1869m. Was für ein wunderschöner, einsamer Platz hier heroben. Da lässt es ssich sicher aushalten für ein paar Tage, in Mitten von Gemsen und Co 🙂 . Nun gabs mal heißen Tee und einen kleinen Happen, bevor wir weiter aufstiegen Richtung Kaserjoch auf 2076m gelegen. Schnee hatte es schon in den nicht mehr so stark beschienenen Hängen, ansonsten aber noch ohne Probleme zu gehen. Bevor wir das Kaserjoch erreichten, entschieden wir uns direkt auf die Kaserjochspitze 2198m aufzusteigen. Über den Westrücken ging es fein aufwärts, bis wir nach rund drei Stunden am ersten Gipfel standen! Leider hatte der Südföhn schon zugelegt, anfänglich gabs sogar noch Regentropfen, aber nun blies er uns um die Ohren! Mir jedoch lieber als Regen 😮
Wir mussten Alles festhalten, denn der Föhn hätte alles mitgenommen, so ist unsere Pause auch nicht von langer Dauer. Kurze Fotosession, die tollen Karwendelgipfel vom Bettelwurf, Hochnissl, Sonnjoch, Bettlerkarspitze usw. grüßten uns aus der Ferne. Ein erster Blick hinaus zum Achensee trug auch dazu bei das wir den Moment nur genießen konnten. Weiter ging es dann gegen Osten hinüber zum Schlössl auf 2165m. ich muß gestehen der erste Eindruck war recht beängstigend aufgrund der senkrechten Nordwand. gegen Süden aber etwas flacher, wagten wir uns über Schrofen hinüber. Mike musste teiwleise wirklich aufpassen das ihn eine Böe nicht nach Norden verfrachtete. Der zweite Gipfel war auch geschafft und nun stiegen wir vorsichtig gegen Süd Osten hinab in eine Scharte von der wir dann wieder ansteigen mussten zu unserem dritten Gipfel, der Gamskarspitze 2098m oder auch Marchspitze laut AV Karte. Wiederum kein Gipfelkreuz am höchsten Punkt, aber ehrlich gesagt entschädigte die Einsamkeit für Alles! Weiter dann gegen Südosten hinab um oberhalb des Schneekares gegen Osten hinüber zu queren und den vierten Gipfel, das Seierjoch oder Ochsenkopf, zu erreichen. Nun hatten wir die Aufstiegshöhenmeter hinter uns, zumindest glaubten wir das 😮 Vom Seierjoch dann immer auf selber Höhe hinüber zum Gipfel des Stanser Joches 2102m. Der fünften Gipfel war geschafft und ehrlich gesagt reichte es mir auch, denn der Wind schien immer stärker zu werden. Wiederum eine kurze verschnaufpause bevor es über den markierten Steig hinunter zur Stanser Alm Hochleger ging (unbewirtschaftet), von dort dem 235er Weg folgend hinab zum Stanser Alm Niederleger und im weiteren Verlauf bis auf eine Höhe von etwa 900m. Mike hatte mittlerweile wirkliche Probleme mit seinem Knie und so waren wir beide sehr happy als wir den Georgenberg erreichten. Man darf auf keinen Fall dem Steig weiter folgen, denn ansonsten kommt man zu tief heraus. Wir wussten nur das wir zum Kloster hinüber mussten, welches wir dann auch erreichten. Einziges Manko: Wir kamen auf den falschen Weg und das obwohl wir ein wenig pilgerten 😎 Unser Fehler war dann das wir auf den Weg Nummer 234 und dieser wieder hoch ging Richtung Platten Alm. Nach weiteren 200 Höhenmeter erkannten wir das wir „vom richtigen Weg“ abgekommen waren. Also hieß es kurze Rückfrage zu Hause wo wir denn umgingen, danach wieder retour zum Kloster und direkt abwärts bis in den Boden der Wolfsklamm. Nun folgte, wie sollte es sein: ein weiterer Anstieg! Juhuuuu….Wir mussten retour zur Bärenrast und das schien nicht allzu einfach zu werden! Jedes Hinweisschild wurde konzentriert gelesen, aber wir waren am richtigen Weg. Durch Buchenwälder leicht bergauf ging es retour zum Auto!
FAZIT: Eine traumhafte, einsame Runde im wunderschönen Karwendel! Zu dieser Jahreszeit ist man dort alleine am Weg..Ab Stanser Joch wieder mehr Verkehr. Da ich meine Suunto Uhr nicht dabei hatte und Mike zuviel Höhenmeter angezeigt bekommen hat, denke ich das man mit rund 2000 Gesamthöhenmetern recht gut liegt.
Kartenmaterial: AV Karte Karwendelgebirge Ost, 1:25000