STEINWILD:
Jagdzeit vom 1. August bis zum 15. Dezember
Brunftzeit: Dezember bis Jänner
Tragzeit: 24 Wochen
Setzzeit: Juni
Altersklassen:
III männlich= männliche und weibliche Kitze
III weiblich= 1-4 jährige
II männlich= 5-9 jährige
II weiblich= 5-11 jährige
I männlich= 10 jährige
I weiblich= 12 jährige
Zahnformel: 0 0 3 3
4 0 3 3 = 32 Zähne
Trophäe: Gehörn, Decke, Herzkreuz= verknöcherte Herzsehne vom älteren Bock
Bezeichnungen in der Jägersprache |
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Augen | LICHTER |
Ohren | LAUSCHER |
Maul | ÄSER |
Hals | TRÄGER |
Luftröhre | DROSSEL |
Rücken | ZIEMER |
Haarstrich am Rücken | AALSTRICH |
Schwanz | WEDEL |
Schulterbereich | BLATT |
Brustkasten | KAMMER |
Brustspitze | STICH |
Rippen | FEDERN |
Rippenbogen | WÄNDE |
Bein | LAUF |
Keule | SCHÖGEL |
Hauptzehe | SCHALE |
After | WEIDLOCH |
Mastdarm | WEIDDARM |
Magen | PANSEN |
Männliches Glied | BRUNFTRUTE |
Haarbüschel am Glied | PINSEL |
Hoden | BRUNFTKUGEL |
Hodensack und Hoden | KURZWILDBRET |
Weiblicher Geschlechtsteil | FEUCHTBLATT |
Gebärmutter | TRACHT |
Euter | SPINNE |
Haut | DECKE |
Haar | HAAR |
Blut | SCHWEIß |
Fett | FEIST |
Verbreitung: Das Alpensteinwild gehört zu den echten Ziegen und kann sich deshalb auch erfolgreich mit Hausziegen paaren. Die Ursache für die frühere Ausrottung war der Aberglaube, dass dem Blut, dem Herzkreuz, den Bezoarkugeln und dem gemahlenen Horn Heilwirkungen zugeschrieben wurden.
Aussehen: Der Steinbock weist einen starken Körper auf, seine Läufe sind sehr stämmig, das Haupt wirkt im Verhältnis zum Körper sehr klein, Lauscher sind sehr kurz und die Gehörne sind säbelartig ausgebildet. Die des Bockes sind wesentlich länger als die der Geiß. Es ist ein sehr bewegliches Wild das seinem Eindruck nach eher träge wirkt.
Haarkleid: Das Steinwild wechselt sein Haarkleid nur einmal im Jahr. Das Sommerhaar ist gelblich- braungrau kurz, diese wird dann im Herbst vom graubraunen Winterhaar überwachsen. Hell ist beim Steinwild nur der kleine Spiegel und die Unterseite des Wedels sowie die Bauchunterseite, die Läufe sind dunkel. Der Bock trägt noch einen kurzen Kinnbart.
Gehörn: Beide Geschlechter tragen auf starken Stirnzapfen ihre Gehörne. Das vier Wochen alte Kitz bildet bereits Hornspitzen aus. Nach zwei Monaten sind sie bereits 3 cm lang. Diese Gehörne bestehen wie bei allen anderen horntragenden Tieren aus Hornsubstanz. Sie werden bei Böcken bis zirka 1 Meter, und bei Geißen bis zirka 30 Zentimeter lang. Der Querschnitt des Bockgehörnes ist dreieckig, das der Geiß oval.
Geschlechts- und Altersunterschiede: An den Gehörnen lassen sich die Geschlechter leicht unterscheiden. Das Bockgehörn weist an der Vorderseite starke Hornwülste auf und ist wesentlich länger und stärker. Das Alter am erlegten Steinwild kann an den Jahresringen abgelesen werden.Bei Bockgehörnen werden vorne jährlich zirka 1-3, meist 2 Knoten gebildet. Diese werden zirka nach dem 8 Lebensjahr nicht mehr ausgebildet.
Die anfänglichen zirka 10 cm langen Hornzuwächse pro Jahr werden nach dem 8. Lebensjahr beim Bock immer kürzer. Als Altersansprechhilfe kann man auch den Körperbau und die Färbung der Decke verwenden. Das junge Steinwild ist heller gefärbt, das Mittelalte wird dunkler und das Alte ist eher fleckig gefärbt. Bockkitz und Geißkitz sind schwer zu unterscheiden, am besten beim Nässen unterscheidbar.
Fährte: Das Trittsiegel ist ähnlich dem des Gamswildes, nur an der Außen- und Vorderseite sind die Schalen stärker abgerundet.
Lautäußerungen: Als Kommunikationslaute zwischen Geiß und Kitz ist das Meckern zu hören. Die Böcke und Geißen stoßen als Warnlaut einen nicht so scharfen Pfiff wie das Gamswild aus. Gelegentlich kann man auch ein Schnauben hören, dessen Bedeutung noch nicht geklärt ist. Auch das laute Knallen der gegeneinander stoßenden Böcke kann man über größere Strecken hören.
Lebensraum: Die Geschlechter leben, außer den jungen Böcken bis drei Jahre, getrennt in Rudeln. Nur die alten Böcke werden zu Einzelgängern. Die mittelalten Böcke bilden eigene Trupps. In diesen Trupps werden die Rangkämpfe durchgeführt. Diese geschehen. indem sich die Böcke auf die Hinterläufe aufrichten und mit vollem Gewicht mit den Hörnern zusammenstoßen. Auch durch das frontale Schieben werden Rangstellungen ausgefochten. Als Lebensraum bevorzugt das Steinwild steile, exponierte, schneearme, sonnseitige Lagen im Winter. Im Frühjahr zieht es in die Niederungen, um die frische Grünäsung zu erreichen. Danach zieht es mit der Schneeschmelze wieder in die Felsregion zurück. Dabei werden Felsen mit Grasbändern und Höhlen bevorzugt. Das Steinwild ist sehr standorttreu, wenn es einen geeigneten Lebensraum besiedeln kann.
Nahrung: Die Kitze werden von der Geiß bis in den Winter hinein gesäugt, daneben nehmen sie schon sehr früh selbst Grünäsung auf. Das erwachsene Steinwild äst rohfaserreiche Nahrung, Gräser, Kräuter, Sträuche, Moose und Flechten.
Fortpflanzung: Steinwild wird mit zirka 3-6 Jahren geschlechtsreif. Die Brunft fällt in den Dezember bis Jänner, nach einer 24 wöchigen Tragzeit ziehen sich die hochbeschlagenen Geißen von den Rudeln zurück, um zu setzen. Sie suchen dazu ruhige abgelegene Plätze auf. Das frisch gesetzte Kitz folgt sofort der Mutter. Die Geißen führen nicht jedes Jahr ein Kitz. Der Zuwachs beträgt zirka 50-60% der geschlechtsreifen Geißen. Die Geißen können bis zirka 22 Jahre, die Böcke bis 15 Jahre alt werden.
Hege: Bevorzugt werden Salzlecken angenommen. Eine Winterfütterung ist wie beim Gamswild strikt abzulehnen. Bejagt wird das Steinwild in neu begründeten Kolonien sehr vorsichtig, in bereits festgelegten Kolonien wird die Jagd als Bestandsregelung betrieben. Dabei solte bedacht werden, dass der Steinwildbestand in einer engen Beziehung zu den Äsungsverhältnissen stehen muss. Bejagt werden reife, alte, kranke oder überzählige Stücke.
Bejagung: Das Steinwild wird hauptsächlich auf der Pirsch bejagt. Schwierig macht die Jagd auf das Steinwild der oft weite Anmarschweg und das extreme Gelände, in dem sich das Steinwild zur Schusszeit aufhält.
Hautdrüsen:
- Analdrüsen: Bei Bock und Geiß
- stark ausgebildete Talgdrüsen (Penisvorhaut)
- kaum Schweißdrüsen, daher im Sommer Aufsuchen von kühlen Plätzen