Muffelwild:
Jagdzeit vom 1. August bis zum 31. Dezember
Brunft: Oktober/ November
Tragzeit: zirka 22 Wochen
Setzzeit: April
Wildklasseneinteilung:
III männlich= männlich und weibliche Lämmer
weiblich= 1- 2 jährige
II männlich= 1- 2 jährige
weiblich= 3- 5 jährige
I männlich= 3- 6 jährige
weiblich= 6 jährige
Zahnformel: 0 0 3 3
4 0 3 3= 32 Zähne
Trophäe: Schnecke, Decke
Verbreitung: Das Muffelwild stammt aus Sardininien und Korsika und kommt in Tirol nur in wenigen Kolonien ( zum Beispiel Pitztal, Wattental) vor. Die dem Muffelwild anhaftenden negativen Eigenschaften ( Schälen, starkes Verbeißen) sollen erst durch Einkreuzungen mit Zackelschafen und Heidschnucken aufgetreten sein.
Aussehen: Haarkleid: Es hat kurzes, braunrotes Sommerhaar. Der Spiegel, die Bauchunterseite, die Unterseite der Läufe und der Äßer sind grauweiß. Das Winterhaar ist lang und sehr dicht. Die Widder besitzen einen grauweißen Sattelfleck (Schabracke).
Gehörnentwicklung: Mit zirka einem Monat beginnen beim Widderlamm die Gehörne zu wachsen, mit dem 1. Lebensjahr weist das Widdergehörn eine Länge von zirka 20 cm aus. Das Hornwachstum wird bei allen horntragenden Wildarten in den Wintermonaten eingestellt. Das stärkste Wachstum weist die Muffelschnecke im 2. Lebensjahr auf, ab dem 5.- 6. Lebensjahr geht das Längenwachstum stark zurück. Die Schnecke kann eine Länge von über 80 cm erreichen (nur alte Widder). Das Alter am erlegten Widder kann an den Jahresringen abgezählt werden. Das Muffelschaf trägt keine Schnecke, nur die eingekreuzten, alten Schafe weisen auch kleine Hornstummel auf. Diese Einkreuzungen können schon mehrere Generationen zurückliegen.
Geschlechts- und Altersunterschiede: Wie schon erwähnt, weisen nur die Widder ein auf starken Stirnzapfen sitzendes Gehörn auf, das zeitlebens nicht abgeworfen wird. Die Schnecken besitzen Schmuckwülste, die nicht mit den Jahresringen verwechselt werden dürfen. Die Jahresringe werden zur Altersbestimmung herangezogen.
Eine Besonderheit bei Widdern bilden die so genannten Einwachser. Dabei krümmt sich das Horn in Richtung Träger und würde, wenn der Widder nicht vorher erlegt wird, an diesem scheuern und später auch einwachsen.
Deshalb sind die Einwachser schon vorher zu erlegen. Als Altersansprache muss das Sozialverhalten in der Gruppe sowie die Körperform und das Verhalten im Revier herangezogen werden. Das Muffelwild kann bis zu 18. Jahre alt werden.
Losung: Diese besteht aus eiförmigen Zäpfchen im Winter, im Sommer sind diese zu einem weichen Klumpen zusammengedrückt.
Fährte: Das Trittsiegel eines Widders ist 5- 6 cm lang und zirka 4 cm breit. Die Schalenspitzen sind immer gespreizt, das Geäfter ist nicht abgebildet. Das Trittsiegel der Geiß ist etwas kleiner.
Lautäußerungen: Die Widder und Schafe blöken, als Verständigungslaute zwischen Schafen und Lämmern kann man das Meckern hören. Als Warnlaut stößt das Muffelwild Pfiffe aus, dabei stampft es mit dem Vorderlauf deutlich hörbar auf den Boden.
Lebensraum: Das Muffelwild bevorzugt neben dem Hochgebirge besonders Mischwälder mit eingegliederten Äsungsflächen, in denen es sich ziemlich konstant aufhält und die es ständig durchstreift.
Nahrung: Das MW äst hauptsächlich Gräser, Kräuter, Blätter von Bäumen und Sträuchern und junge Triebe. Auch die Rinde von Bäumen wird zeitweise nicht verschmäht. Das Lamm wird zirka 5 Monate lang von der Mutter gesäugt.
Fortpflanzung: Die Brunft findet im Oktober/ November statt, nach einer Tragzeit von 22 Wochen setzt das Schaf meist ein Lamm. Dieses folgt wenige Stunden nach der Geburt der Mutter. Die Geschlechtsreife tritt beim Muffelwidder mit zirka 18 Monaten, beim Schaf mit zirka 7. Monaten ein. Das Rudel mit den brunftigen Schafen wird von einem reifen Widder beherrscht. Dieser duldet nur geringe Widder in seiner Nähe. Rivalen liefern sich oft erbitterte Kämpfe indem sie mit voller Wucht mit den Schnecken gegeneinander stoßen.
Hege und Bejagung: Der rechtzeitigen Winterfütterung sowie dem Vorhandensein von ausreichenden Salzstellen kommt große Bedeutung zu. Die Bejagung ist oft schwierig, weil das Muffelwild über hervorragend ausgebildete Seh- , Hör- und Geruchsorgane verfügt. Schwierig macht auch die Bejagung, dass sich Muffelwild ständig in Rudeln aufhält und ein beschossenes, nicht im Feuer liegendes Stück, immer mit dem Rudel flüchtet und so eine Nachsuche erschwert. Bejagt werden schwache, kranke, reife Stücke und Widder mit asymmetrischen Gehörnen (Einwachser) entweder durch Ansitz oder Pirsch.