1.) Hühnervögel:
1.1: Waldhühner (= Rauhfußhühner):
Die Waldhühner werden auch als Rauhfußhühner bezeichnet, da sie bis zu den Zehen befiederte Füße oder Ständer besitzen. An den Zehen weisen diese auch noch Hornlamellen (Hornfortsätze, so genannte Balzstifte) auf. Diese dienen, wenn sie im lockeren Schnee gespreizt werden, als Schneereifen. Die Ständer der Feldhühner besitzen keine Befiederung, sie sind nur mit Hornplatten vor äußeren Einflüssen geschützt (Glattfußhühner).
AUERWILD:
Balzzeit: April- Mai
Brutdauer: 4 Wochen
Gelege: 4- 10 Eier
Trophäe: Präparat, Fächer
Verbreitung: Das Auerwild ist der größte Vertreter unserer Waldhühner. Das zur Hohen Jagd zählende Auerwild ist ein Kulturflüchter und bevorzugt ruhige und ungestörte lichte Waldungen. In Tirol kommt das Auerwild noch in vielen ruhigen Gebirgswäldern vor. Wo keine Heidelbeeren, da kein Auerwild. Dies ist ein guter Indikator da sie die Stauden als Deckung benötigen und die Beeren als Nahrung.
Aussehen, Federkleid: Wie bei vielen anderen Federwildarten trägt auch beim Auerwild der Hahn ein Prachtgefieder. Die Hennenbefiederung ist einfach und schlicht gesprenkelt. Der große Hahn oder Urhahn, wie der Auerhahn auch noch bezeichnet wird, hat eine blaugraue Hals- und Kopfbefiederung, der Rücken und die Schwingenoberseite sind braungrau befiedert, der Stoßansatz ist grau, die Bauchunterseite ist grau- weiß gesprenkelt, die Ständer sind mit feinen grauen Federn bis zu den Zehen befiedert. Die Brustfedern glänzen mettalischgrün, am Schwingenbug weist der Auerhahn einen weißen Fleck auf (Spiegel), die Stoßfedern sind schwarz und ab und zu weiß gesprenkelt. Der Unterstoß besitzt graue Federn, die eine helle Spitze aufweisen. Im Bereich des Weidloches hat der Auerhahn grauweiße Flaumfedern. Bei einer einzelnen Feder spricht man von Schaufel…Stoß wird auch als Fächer oder Radl bezeichnet. Charakteristisch sind auch seine besonders zur Balzzeit ausgeprägten roten Rosen oberhalb der Augen. An den Füßen weist der Auerhahn wie auch alle anderen Waldhühner Balzstifte auf, die ihm im Winter bei lockerem Schnee als Schneereifen dienen.
Die Henne besitzt ein hellbraun, dunkelbraun bis schwarzweiß gesprenkeltes Federkleid mit einem hellbraunen Brustschild. Die Rosen sind nur sehr schwach ausgeprägt vorhanden; Schwingen stets ohne weiße Binde, Stoß gerundet.
Geschlechtsunterschiede: In den ersten Lebensmonaten kann man den Hahn und die Henne nicht unterscheiden, erst ab der Herbstmauser, bei der sie dann ihr geschlechtsspezifisches Federkleid bilden, ist eine Unterscheidung möglich.
Altersbestimmung: Eine genaue Altersbestimmung ist am lebenden Tier nicht möglich, man kann nur manche Kriterien als Hilfe heranziehen. So sind zum Beispiel die schaufelartigen Stoßfedern des jungen Hahnes eher abgerundet, die des alten Hahnes sind wie flach abgeschnitten.
Losung: Im Winter hart und bestehend aus überwiegend Nadeln und Knospenresten. Die Losung im Sommer ist je nach Zustand der Äsung eher keulenförmig gedreht. Das weiße Ende ist im Sommer größer als im Winter. Die Blinddarmlosung ist frisch abgesetzt oliv- violett, dünn und zähflüssig. Nach dem Trocknen wird sie dunkel bis pechschwarz. Sie wird das ganze Jahr über dem Schlafplatz abgegeben und bei uns fälschlicherweise als Balzpech bezeichnet.
Fährte: Da das Auerwild zur Hohen Jagd zählt, spricht man von einer Fährte. Das Trittsiegel eines Auerhahnes ist ca. 10 cm lang und 8- 9 cm breit. Abgebildet sind drei Vorderzehen und eine Hinterzehe mit den Nägeln. Charakteristisch sind die seitlich der Zehen abgebildeten Balzstifte; diese besitzt das Rauhfußhuhn vom Spätherbst bis zur Mauser im Frühjahr.
Lautäußerung: Beim Auerhahn kennen wir verschiedene Laute in der Balz (das Knappen, den Triller, den Hauptschlag und das Schleifen oder Wetzen). Die Folge dieser Laute wird als Gsatz’l oder Strophe bezeichnet. Bei guter Balz kann der Hahn 7- 8 Strophen pro Minute singen. Der am weitesten zu hörende Laut ist der Hauptschlag, ihn kann man bei Windstille bis ca. 300m hören. In der Zeit des Schleifens sind das Gesichtsfeld nach oben und der Gehörsinn stark eingeschränkt. Diese Zeit wird von Jägern zum anpirschen (Anspringen) des Hahnes genutzt. Die Hennen lassen nur ein „gog- gog- gog“ von sich hören. an den Schlafplätzen des Hahnes kann noch das Worgen nach dem aufwachen vernommen werden.
Lebensraum: Das Auerwild findet bei uns nur mehr in den naturnah bewirtschafteten Wäldern einen Platz. Bevorzugt wird der Nadel- und Mischwald des Mittel- und Hochgebirges. Es muss genügend Deckung in Form von Beerensträuchern und Unterwuchs vorhanden sein. Der Wald sollte so gegliedert sein, dass das Auerwild Ein- und Ausflugsschneisen vorfindet. Hunde an Forstwegen an die Leine nehmen da die Auerhennen gerne dort brüten (gutes Gebiet). Rauhfusshühner lassen sich einschneien oder graben Schneehöhlen in denen sie bis zu 20 Stunden bleiben. Sie graben dort wo Pulverschnee ist also beim Tourengehen aufpassen!
Nahrung: Die Küken ernähren sich in den ersten Wochen überwiegend von tierischer Kost (Insekten). Der Auerhahn nimmt hauptsächlich pflanzliche Nahrung auf. Im Winter Knospen und Nadeln, im Sommer Beeren, Gräser, Knospen und auch Insekten. Das Auerwild ist tagaktiv und sucht während des Tages nach Äsung. Um die Nadeln zu verdauen benötigt das Auerwild sogenannte Mahlsteine.
Fortpflanzung: Die Balzzeit ist im April- Mai und findet an bestimmten Balzplätzen statt. Der Hahn fällt am Vortag ein und sitzt abends am Balzbaum. Die Hennen finden sich dort nur am Balzhöhepunkt ein und lassen sich zu einem hohen Prozentsatz nur vom ranghöchsten Hahn (Platzhahn) treten. Der Hahn balzt im Morgengrauen am Baum und überstellt sich dann auf den Boden zur Bodenbalz, wo sich auch die Hennen nach rund 30 Minuten einfinden. Der Tretakt findet auf dem Boden statt. Die Henne legt ihre Eier in eine sehr einfach ausgestattete, geschützte Bodenmulde, die mit Federn ausgepolstert wird. Die 4- 10 Eier besitzen eine gelbbraune Grundfarbe und sind hell- bis dunkelbraun gefleckt. Sie werden dann in ca. 26- 28 Tagen ausgebrütet. Die Küken verlassen ca. 1 Tag nach dem Schlüpfen mit der Henne (Gesperre) das Nest (Nestflüchter). Die Henne beschützt die Kücken indem sie „verleitet“. Sie tut so als hätte sie selbst lahme Flügen um von den Jungen abzulenken.. Danach holt sie die Kücken durch Lockrufe zurück. Die Jungen können nach ca. 10- 12 Tagen bereits kleinere Strecken fliegen (streichen und aufbaumen). Das Gesperre löst sich ab ca. September/Oktober auf.
Hege und Bejagung: Eine notwendige Hegemaßnahme wäre die Wiederherstellung naturnaher Waldlandschaften mit Hilfe der Forstwirtschaft. Eine scharfe Bejagung des Raubwildes ist wohl die wichtigste Hegemaßnahme. Bejagt wird bei uns der Auerhahn in der Balzzeit durch das Anspringen des balzenden Auerhahnes am vorher verlosten und bestätigten Balzplatz. Der Auerhahn wird bei der Baumbalz im ersten Morgengrauen beim Schleifen vorsichtig Schritt für Schritt angegangen (angesprungen) und dann erlegt. Erlegen sollte man nie den Platzhahn, ansonsten fliegen die Hennen fort und suchen ein anderes Gebiet mit einem starken Hahn. Jagdzeit ist in ungeraden Jahren vom 15. April bis zum 15. Mai für fünfzehn Tage, da man nicht in der Hauptbalz jagt.
Geschossen wird mit 3,5 mm Schrot auf maximal 30 Meter. Viele werden leider auf zu hohe Distanz krank geschossen. Jeder Vogel der auch nur eine Schrotkugel abkriegt verendet an Bleivergiftung. Der Schütze findet ihn jedoch nicht mehr. Der erlegte Hahn kommt nicht in den Schweißsack sondern wird oben auf gelegt und muß sofort zum Präparator! Nur weidmännisch mit anspringen des Hahnes, denn so hat das Tier eine Chance Zielpunkt ist der Spiegel.
BIRKWILD:
5. DVO Sonderbejagung Birkhahn
Entnahme maximal 1% der Gesamtsterblichkeit
Jährlich von 1. Mai bis 15. Juni
Jagdzeit maximal 15 Tage
Jagdart Ansitz oder Pirsch
Bejagung mit Schrot 3,2 mm- 4,0 mm, Kugel .22 Hornet bis maximal 6,5 mm
Balzzeit: April- Mai
Brutdauer: ca. 4 Wochen
Gelege: 7- 10 Eier
Trophäe: Präparat, Stoß
Verbreitung: Das Birkwild ist in Tirol ein Hochgebirgsbewohner, der es vorzieht, im Bereich der Waldkampfzone (Waldgrenze) und darüber zu leben. Es kommt aber auch in größeren, geschlossenen Moorgebieten Norddeutschlands und Skandinaviens vor.
Aussehen, Federkleid: Gleich wie beim Auerwild trägt der Hahn ein schön gefärbtes Federkleid. Der Hahn ist (am Hals, an der Brust und am Hinterrücken) schwarzdunkelbläulich- metallischglänzend gefiedert. Die Schwingenoberseite ist schwarzbraun mit einer weißen Binde und besitzt am Flügelbug einen weißen Fleck (Spiegel). Der Stoß besteht aus schwarzen Federn (Sicheln), die äußersten 2- 5 Federn links und rechts sind je nach Alter des Hahnes mehr oder weniger stark gekrümmt, die Unterstoßfedern sind weiß. auffallend sind die besonders zur Balzzeit stark leuchtenden roten, angeschwollenen Balzrosen oberhalb der Augen. Großer Stoss= schwarz, Kleiner Stoss= weiß;
Die Henne ist kleiner und tarnfarbenähnlich gefleckt. Sie besitzt ein braunes mit grauweißen, schwarzen Flecken verziertes Federkleid. Im Gegensatz zur Auerhenne weist die Birkhenne eine weiße Flügelbinde auf, und der Stoß ist leicht gegabelt. Bei der Auerhenne runder Stoß.
Die Mauser= Gefiederwechsel ist beim Birkhahn eine TEILMAUSER das heißt über Monate verteilt um flugfähig zu bleiben.
Den Schnabel nennt man Brocker, er ist schwarz gefärbt im Gegensatz zum Auerhahn wo dieser weiß gefärbt ist.
Geschlechtsunterschiede: Die Geschlechter können im 1. Lebensjahr erst ab dem Herbst unterschieden werden. Ansonsten ist es aufgrund der unterschiedlichen Gefiederfärbung kein Problem, den Hahn und die Henne zu unterscheiden.
Altersbestimmung: Eine genaue Altersbestimmung ist in freier Natur nicht möglich, auch nach der Anzahl der Sicheln und Krummen kann man nicht annehmen, das es sich um einen älteren Hahn handelt.
Losung: Das Gestüber (Losung) des Birkwildes ist im Winter öfters in Häufchen zu finden, es ist würstchenförmig und ca. 0,5cm dick. Im Sommer ist es keulenförmig und fast immer mit einem weißen Harntupfer versehen. Ansonsten gilt das Gleiche wie beim Auerwild.
Geläufe: Das Trittsiegel ist dem des Auerwildes sehr ähnlich, nur kleiner, ca. 5- 7cm lang und 5cm breit. Im Winter sind die Balzstifte abgebildet.
Lautäußerung: Als Balzlaute kennen wir beim Birkwild das Blasen und das Rodeln oder Kullern. Der Birkhahn balzt auf dem Boden und überstellt dann zur Sonnenbalz auf einen niederen Baum oder Strauch.
Lebensraum: Er besiedelt in der Waldkampfzone Bergrücken und Hochlagen, die nur sehr vereinzelt mit Bäumen bewachsen sind und in denen es nicht an Zwergsträuchern und Beeren mangelt. Die Balzplätze werden oft über Jahrzehnte eingehalten. Diese sind meist flache Plätze mit nur wenig Bewuchs, an denen im Frühjahr meist noch Schneeflecken vorhanden sind.
Nahrung: Die Küken sind zuerst reine Insektenfresser, danach nimmt das Birkwild hauptsächlich pflanzliche Nahrung (Kräuter, Beeren, Knospen, Gräser im Sommer und Samen, Nadeln, Knospen und Kätzchen im Winter) auf.
Fortpflanzung: Die Balz findet im April- Mai an den Balzplätzen, an denen oft mehrere Hahnen am Boden balzen, statt. Die Hennen lassen sich nur vom ranghöchsten Hahn treten. Die gelbbraunen Eier sind mit rostschwarzbraunen Punkten gefleckt und werden in einer einfachen, geschützten Bodennestmulde abgelegt. Die Henne brütet die 7- 10 Eier ca. 26- 28 Tage lang. Wenn sie das Gelege verlässt, deckt sie es vorher sorgfältig zu. Die frisch ausgefallenen Küken verlassen das Nest, sobald ihr Daunengefieder trocken ist. Nach Verlassen des Hahnes baut man sich in der Nähe des Balzplatzes einen Schirm (Äste). Das Ganze solte 3- 4 Tage vorher von statten gehen. Der Hahn fällt morgens (Dämmerung) am Balzplatz ein und bläst oder kullert. Der Platzhahn befindet sich immer in der Mitte, sollte geschont werden. Ein Jährling wird als Schneider bezeichnet. Der Balzplatz sollte vom Jäger zirka eine Stunde vor der Morgendämmerung bezogen werden. Nicht in der Dunkelheit schießen denn die Entfernung kann nicht bestimmt werden. Pflock bei 30 Meter Entfernung setzen! Der Stoss kann abgegeben werden indem man wenn man nach dem Schuß daran zieht. Danach sofort einen Mantel über den geschossenen Vogel legen um zu verhindern das er krank geschossen wegfliegen kann. Die Balzplätze werden über Generationen beibehalten. Das Anlocken des Hahnes erfolgt durch ein Nachahmen der Henne oder des Rivalen.
Hege und Bejagung: Einen wichtigen Beitrag zur Hege des Birkwildes kann der Jäger im Kurzhalten des Raubwildes leisten. Bejagt wird der Birkhahn im ersten Morgengrauen am Balzplatz. Einen oder mehrere Tage vorher baut man sich am Balzplatz einen dichten Schirm aus Ästen. Von diesem aus kann man dann den bestätigten Hahn mit der Flinte oder der kleinen Kugelwaffe erlegen. Der Schirm muss auf alle Fälle dicht sein, denn es gilt:
DER SPIELHAHN HAT AUF JEDEM FEDAL EIN AUG, UND DER AUERHAHN HAT AUF JEDEM FEDAL EIN OHR!
RACKELHAHN:
Dieser ist ein Produkt der erfolgreichen Paarung zwischen Auerwild und Birkwild. Das Rackelwild ist nach neuesten Forschungsergebnissen auch fortpflanzungsfähig. Besonders dort anzutreffen wo das Auerwild weniger wird.
HASELWILD:
Jagdzeit von 15. September bis zum 15. Oktober
Balzzeit: April
Brutdauer: 3,5 Wochen
Gelege: 7- 10 Eier
Trophäe: Präparat
Verbreitung: Das Haselwild ist das kleinste bei uns vorkommende Rauhfußhuhn. Es ist ein sehr störungsempfindliches Wild und lebt in ruhigen, sträucherreichen Mischwäldern.
Aussehen, Federkleid: Die Oberseite ist bei Henne und Hahn graubraun, seitlich sind sie rotbraun mit dunkler Zeichnung, bauchseits sind sie heller. Diese Färbung ändert sich Richtung Hals, an diesem haben die braunen Federn nur mehr einen weißen Rand. Der Hahn hat einen schwarzen weißumrandeten Kehlfleck, an dem die Henne eindeutig vom Han unterschieden werden kann. Der Kehlfleck des Hahnes fehlt nur zur Zeit der Mauser. Der lange, gerundete Stoß weist eine schwarze Endbhinde auf, nur die beiden mittleren Steuerfedern weisen diese aus Tarngründen nicht auf. Das Haselwild besitzt ziemlich kurze Flügel und ist deshalb auch in der Lage, sehr wendig zu fliegen. Die längeren Federn am Köpfchen können zu einer Holle geräubt werden. Die Ständer sind befiedert und im Winter mit Balzstiften versehen. Die Rosen des Hahnes sind nur schwach ausgeprägt und nicht so auffällig, wie bei Auer- und Birkhahn.
Geschlechtsunterschiede: Am Gefieder (Kehlfleck des Hahnes) kann man die Geschlechter unterscheiden (außer in der Mauser)! Altersbestimmung: Ist nicht möglich.
Gestüber: Das walzenförmige Gestüber des Haselwildes weist einen Durchmesser von 5- 6 mm auf. Die Sommerlosung ist oft keulenförmig gedreht und mit einem weißen Harntupfer versehen.
Geläufe: Das Trittsiegel ist ca. 4cm. lang, ca. 3cm breit und weist im Winter Abdrücke der Balzstifte auf.
Lautäußerungen: An Lautäußerungen kennen wir beim Haselwild das Spissen, den Balzlaut des Hahnes und das Bisten der Henne. Die Balzlaute der Hähne dienen der Revierabgrenzung gegenüber ihren Artgenossen.
Lebensraum: Das Haselwild ist noch mehr an naturnahe Waldgesellschaften gebunden als das Auerwild. Im Lebensraum des Haselwildes muss ein großer Anteil an Sträuchern, Beeren und Kräutern vorhanden sein. Es lebt saisonal in Einehe und ist sehr standorttreu. Bei der Herbstbalz schließen sich Hahn und Henne zusammen und bewohnen ihr Revier, welches durch den Hahn gegen Artgenossen verteidigt wird. Zur Begattung kommt es erst im Frühjahr bei der Frühjahrsbalz. Der Auer- und Birkhahn übt auch eine Herbstbalz aus, eine Art Reviermarkierung.
Nahrung: Die Küken ernähren sich zuerst ausschließlich von Insekten. Die ausgewachsenen Tiere bevorzugen Beeren (Heidel-, Preisel-, und Himbeeren, Holunder, Eberesche). Gräser, Kräuter. Im Winter sind es hauptsächlich Knospen und Kätzchen von Erlen, Weiden, Birken und Haselnuss.
Fortpflanzung: Die Balz findet im April statt. Da das Haselwild in Einehe lebt, tritt der Hahn nur seine bereits im Herbst ausgesuchte Henne. Diese legt ihre kleinen, dem Auerwild sehr ähnlich gefärbten Eier in eine geschützte, mit Federn ausgepolsterte Mulde. Die Eier werden ca. 25 Tage bebrütet, die ausgefallenen Jungen sind Nestflüchter und folgen sofort der Henne. Der Familienverband löst sich wie bei den anderen Rauhfußhühnern im September auf, und die Jungen werden selbstständig.
Bejagung: Die Bejagung findet zur Herbstbalz statt. Mit einem Pfeiferl (Wisperl) wird das Spissen des Hahnes nachgemacht und der Hahn zum Zustehen veranlasst. Dieser wird dann mit feinkörnigem Schrot oder einer kleinen Kugel erlegt.
SCHNEEHUHN:
Jagdzeit vom 15. November bis zum 31. Dezember
Balzzeit: April/ Mai
Brutdauer: 3,5 Wochen
Gelege: 5- 9 Eier
Trophäe: Präparat
Verbreitung: Das Schneehuhn lebt über der Baumgrenze und kommt in Tirol in den Alm- und Berggebieten der nördlichen und südlichen Kalkalpen und am Alpenhauptkamm vor.
Aussehen: Beide Geschlechter sind im Wintergefieder weiß. Die braunschwarzen Stoßfedern werden durch die mittleren beiden weißen Stoßfedern überdeckt und treten nur beim Flugbild zutage. Das Schneehuhn besitzt schmale, lange Schwingen. dadurch vermag es relativ schnell und weit zu fliegen. Der Hahn weist im Gegensatz zur Henne zwei schmale schwarze Zügelstreifen vom Schnabel bis hinter die Augen auf, über den Augen hat der Hahn noch die Rosen. Das Schneehuhn ist bis hin zu den Nägeln befiedert. Das Federkleid ist im Sommer auf Kopf, Hals, Rücken und Vorderbrust dunkelbraun mit weißen und gelblichbraunen Querbinden, Flecken und Tupfen. Die meisten Flügelfedern sind auch im Sommer weiß. Das Schneehuhn hat 2 x im Jahr einen Gefiederwechsel, alle anderen Rauhfußhühner nur einmal!
Geschlechtsunterschiede: Äußerlich kann der Hahn von der Henne durch die Rosen und die zwei schwarzen Zügel unterschieden werden.
Altersbestimmung: Eine Altersbestimmung ist nur bei Jungvögeln im 1. Jahr möglich, bei den ausgewachsenen kann man keine Unterschiede mehr feststellen.
Gestüber: Das Gestüber ist walzenförmig, ca. 5- 7 mm dick, rötlichbraun und sehr hart. Für die Zusammensetzung gilt das Gleiche wie bei den anderen Rauhfußhühnern.
Geläufe: Durch die starke Befiederung der Zehen wirkt das Trittsiegel im Winter verwaschen.
Lautäußerungen: In der Balzzeit kenen wir das Knarren und Knattern.
Lebensraum: Das Schneehuhn lebt in den Alpen oberhalb der Baumgrenze im Zwergstrauchbereich. Es liebt Stellen, auf denen apere und schneebedeckte, trockene und feuchte, sonnige und schattige Bereiche auf engem Raum vorhanden sind. Zum Schutz vor Kälte lässt sich das Schneehuhn einschneien oder es gräbt sich kleine Höhlen, in denen es die Nacht verbringt.
Nahrung: In den ersten Lebensmonaten ernährt sich das Schneehuhn von Insekten, die erwachsenen Hühner nehmen pflanzliche Nahrung auf, so z.Bsp. Heidelbeeren, Preiselbeeren, Knospen, kleine Blätter und Triebe, Gräser, Flechten und Moose.
Fortpflanzung: Die Balz im Hochgebirge ist Mitte April bis Mitte Juni. Die saisonmäßig in Einehe lebenden Paare bleiben bis zum Abschluss der Brutdauer zusammen. Nach der Balz legt die Henne 5- 9 Eier in eine Nestmulde, die mit Mauserfedern ausgestattet wird. nach einer Brutdauer von 22- 24 Tagen schlüpfen aus den rahmgelben bis rötlichbraunen mit rotschwarzbraunen Flecken versehenen Eiern die Nestflüchterküken. Diese verlassen das Nest und können nach wenigen Wochen schon recht gut fliegen.
Hege und Bejagung: Die Bejagung hat aufgrund des vereinzelten Vorkommens und des extremen Lebensraumes wenig Bedeutung. Die Bejagung ist recht einfach da das Schneehuhn sehr reviertreu ist.
1.2: Feldhühner (Glattfußhühner):
Die Füsse sind nicht befiedert und sie sind ganzjährig geschont, außer dem Fasan. Der Hahn besitzt eine Spornwarze. Man darf sie nur während des Fluges jagen, am Boden wäre unweidmännisch.
STEINHUHN:
REBHUHN:
Aussehen: Das Rebhuhn hat etwa die Körpergröße einer Haustaube. Der Kopf ist hell- rostbraun gefärbt, der Hals und der vordere Teil des Rückens sind hellgrau mit einer feinen, dunklen Querbänderung. Der Hinterrücken und der Oberstoß sind mit einer schwarzbraunen Querbänderung versehen. An der unteren Brusthälfte besitzen die Hahnen und ab und zu die älteren Hennen einen großen, dunkel- kastanienbraunen Fleck (Schild). Die Stoßfedern sind rotbraun und haben einen schmalen, gelblichen Endsaum. Der Hahn weist kleine Rosen auf.
FASANE:
Jagdzeit vom 1. Oktober bis zum 15. Jänner
Aussehen: Der ringlose Jagdfasan hat ein kupferrotes Gefieder, die Federn des Kopfes sind metallisch grün schimmernd, der Halsring fehlt, der Rücken ist bräunlich- grün schimmernd. Beide besitzen einen langen Stoß (Spiel) und große rote Rosen. Die Fasanenhenne hat ein einfach bräunlich gesprenkeltes Federkleid. Der Stoß der Henne ist hellbraun gefärbt und etwas kürzer ausgebildet.
2.) Enten:
Bei den Enten besitzt wie bei den Hühnervögeln das Männchen (Erpel) ein farbenprächtiges Federkleid. Bei uns kommen zwei Gruppen vor und zwar die Schwimmenten und die Tauchenten.
An Schwimmenten kommen bei uns ganzjährig die Stockente, seltener die Krickente und die Knäckente vor. Sie können vom Wasser wegfliegen und der Stoß reicht aus dem Wasser, weiters gründeln die Schwimmenten.
Als Vertreter der Tauchenten gibt es bei uns gelegentlich die Reiherente und die Tafelente. Sie laufen erst über das Wasser bevor sie wegfliegen, der Stoß ist im Wasser, weiters tauchen sie im Gegensatz zu den Schwimmenten.
STOCKENTE:
Jagdzeit vom 1. Oktober bis zum 15. Jänner
Reihzeit (Paarung): Herbst- Jänner/Februar
Brutdauer: zirka 4 Wochen
Gelege: 5- 16 Eier
Trophäe: Präparat, Haken (Locken am Bürzel)
Verbreitung: In Tirol vom Inntal bis in die höchsten Gebirgstäler.
Aussehen, Federkleid: Das Prachtkleid des Stockentenerpels ist mit keiner anderen Entenart verwechselbar. Er besitzt einen dunkelgrün, metallisch, glänzenden Kopf und einen weißen Halsring. Die Brust ist kastanienbraun gefärbt. Die Bauchseite ist hellgrau, die Oberseite ist graubraun, der Rücken ist schwarzbraun mit leicht grünem Glanz. Die Ente ist an der Kopfseite dunkelbraun, der Hals ist hellbraun mit dunklen Streifen. Der Rücken ist dunkelbraun mit helleren Längsflecken, die Bauchseite ist heller gelblich- braun gefärbt. Der Schnabel der Ente ist dunkelbraungrau. Die Schwimmfüße der Stockenten (Latschen) sind orange. In der Mauser sieht der Erpel gleich wie die Ente aus. Weiters besitzen die Enten eine Bürzeldrüse mit der sie ihr Gefieder einlassen.
Geläufe: Das Trittsiegel ist durch den Abdruck der drei ca. 7cm langen, in einem spitzen Winkel zueinander stehenden Zehen, die mit Schwimmhäuten verwachsen sind, charakteristisch.
Fortpflanzung: Die Balz findet vom Herbst bis in den Februar hinein statt. Ente und Erpel leben manchmal über mehrere Jahre in Einehe und suchen den Nistplatz (verlassene Krähennester, in Baumhöhlen, unter Steinen, Sträuchern und Gestrüpp) gemeinsam aus.
Hege und Bejagung: Eine regelmäßige Bejagung ist die beste Hege. Bejagt werden die Stockenten durch den Ansitz am abendlichen Enteneinfall oder bei der Suche mit einem guten Stöberhund. Die Ente wird nur im Flug und mit Schrot bejagt.
3.) Rallen:
BLÄSSHUHN:
4.) Schnepfen:
WALDSCHNEPFE:
Bejagung: Ganzjährig geschont. Wo sie bejagt wird, geschieht dies bei den frühjährlichen Streifflügen (Schnepfenstrich).
5.) Tauben:
RINGELTAUBE:
Jagdzeit von 1. Oktober bis zum 15. Jänner
6.) Rabenvögel:
KOLKRABE:
Balzzeit: Herbst- Jänner/Februar
Brutdauer: ca. 3 Wochen
Gelege: 4- 6 Eier
Trophäe: Präparat
Verbreitung: Er ist der größte heimische Rabenvogel und lebt oft lebenslang in Einehe. Er wird bis zu 80 Jahre alt und kommt flächendeckend in ganz Tirol vor.
Aussehen, Federkleid: Er ist schwarz, metallisch glänzend und besitzt längere Kehlfedern, die zu einem Kehlbart gesträubt werden können. Der Stoß ist im Flugbild als keilförmig anzusprechen. Der schwarze Schnabel ist ca. 7- 8 cm lang. Die Ständer sind schwarz.
Gestüber: Hat wie bei allen Rabenvögeln keine bestimmte Form und ist dünnflüssig und weißlich, jedoch kann er im Revier das Gewölle (= aufgewürgte, zu einem Klumpen verfestigte Haare und Knochenreste) gefunden werden. Auch alle Nachtgreifer machen Gewölle jedoch nicht die Taggreifer.
Lautäußerungen: Die für den Kolkraben typischen „krrrok- krrok“- Rufe können sehr weit vernommen werden.
RABENKRÄHE:
Kann von der Behörde zum Abschuss freigegeben werden.
EICHELHÄHER (Gratschen):
ELSTER:
TANNENHÄHER (Gratschen):
7.) Greifvögel:
7.1: Taggreifvögel:
Sie genießen in Tirol ganzjährigen Schutz. Wichtige Vertreter der Greifvögel sind bei uns der Steinadler, der Mäusebussard, der Turmfalke, der Habicht und der Sperber weiters Roter Milan, Schwarzer Milan.
Die Greifvögel besitzen als gemeinsame Merkmale einen gekrümmten Schnabel und kräftige, scharfe Fänge. Sie benötigen größere Jagdreviere und schlagen ihre Beutetiere, verschmähen aber auch Fallwild oider Aas nicht. Die tagaktiven Wirbeltierjäger besitzen unterschiedliche Jagd- und Tötungstechniken.
Bei den Greifvögeln unterscheiden wir die Grifftöter (Alle Habichtartigen) und Griffhalter beziehungsweise Bisstöter (Falken: Diese besitzen am Schnabel einen Falkenzahn). Die Grifftöter töten ihre Beute durch den Zugriff mit ihren starken und scharfen Fängen, die Bisstöter halten die Beute mit den Fängen fest und töten sie dann mit einem Biss in den Nacken.
Die vogelartigen Beutetiere werden von den Greifvögeln vor dem Kröpfen gerupft. Die Rupfungen unterscheiden sich von den Rissen des Raubwildes, indem die Federn von einer Rupfung durch Greifvögel ganze Kiele aufweisen, jene von einem Raubwildriss stammenden Rupfungen abgebissene Federkiele haben. Unverdaute Nahrungsreste (ohne Knochenreste bei den Taggreifvögeln) werden als Gewölle wieder durch den Schnabel ausgewürgt.
Fast alle Greifvögel bauen sich ihre eigenen Horste, nur die falkenartigen benützen Felsnischen oder andere verlassene Nester oder Horste.
Begriffe:
-
Lahnen= schreien
-
Alzung= Nahrung der Greifvögel
-
Binden= Halten der Beute
-
Manteln= Abdecken der Beute mit den Schwingen
-
Kröpfen= Verzehren der Beute
-
Rupfen= ganzes herausziehen der Federn
-
Schmelz= Losung mit Harn
-
Kloake= Weidloch, After
STEINADLER:
Kann das Gleiche seines Körpergewichtes abtransportieren (zirka 7 kg); Die Jungadler sind sehr dunkel mit relativ vielen weißen Flecken. Er ist der Hauptfeind vom Fuchs in der Natur.
ROTMILAN (Gabelweihe):
Zieht bei uns durch.
SCHWARZMILAN:
HABICHT:
Nur im Wald, schlägt bis Auerhahngröße.
MÄUSEBUSSARD:
Große Bandbreite an Farbvariationen.
TURMFALKE:
Männchen hat im Vergleich zum Weibchen eine unterschiedliche Färbung. Er „rüttelt“ im Flug und hat wie alle Falken gezackte Schwingen.
SPERBER:
Kleiner als Habicht, ansonsten sehr ähnlich. Sein Stoß bleibt ruhig im Vergleich zum Kuckuck bei dem der Stoß immer auf und ab geht.
7.2: Eulen:
Sie sind das ganze Jahr über geschont und zählen in Tirol zu den jagdbaren Tieren. Nach der Ausstattung des Schnabels und der Fänge zählen sie zu den Greifvögeln. Aufgrund ihrer Nachtaktivität spricht man bei ihnen von Nachtgreifvögeln. Die Ständer sind bis zu den Nägeln (Waffen) befiedert. Durch das weiche Gefieder vermögen die Nachtgreifvögel lautlos zu fliegen. Die Augen sind nach vorne parallel zum Schnabel gerichtet und somit besitzen sie ein kleines Gesichtsfeld. Dieses können die Nachtgreife wettmachen, indem sie den Kopf um zirka 270 Grad drehen können. Die geschlagene Beute wird mit den Fängen festgehalten und durch einen Genickbiss getötet.
Die unverdauten Nahrungsreste werden durch den Schnabel ausgewürgt, diese Gewölle enthalten im Gegensatz zu dem der Taggreifvögel Knochenreste der Beutetiere.
UHU:
WALDOHREULE:
WALDKAUZ:
RAUHFUSSKAUZ:
SPERLINGSKAUZ:
7.3 Geier:
An Geiern können in Tirol der Gänse- oder Weißkopfgeier und der Bartgeier fallweise beobachtet werden.
BARTGEIER:
Ehemalig Lämmergeier. Er hat eine Spannweite bis zu 3 Meter und einen keilförmigen Stoß. Eine Besonderheit ist es, dass er sich fast ausschließlich von Knochen ernährt. Sind die Knochen zu groß, um sie zu verschlucken, trägt er sie in die Luft und lässt sie auf eine geeignete Felsplatte fallen, wo sie zersplittern.
GÄNSEGEIER:
Nackter Hals da er mit dem Kopf in den Kadavar hinein fährt.
8.) Graureiher:
Obwohl geschützt kann der Abschuß freigegeben werden aufgrund des Fischbestandes. Selbes gilt für Kormoran und Gänsesäger.
9.) Kormoran: