11.09.2010 So wie letztes We bin ich heute jedoch alleine und mit Mountainbike gestartet vom Parkplatz in Sankt Sigmund. Die Strecke bis zur Pforzheimer ist im Tourenbericht von der Haydenspitze ersichtlich, deshalb werde ich nicht mehr darauf eingehen. Mit dem Bike ist es nur anfangs recht angenehm sobald es dann in die Steigung geht habe ich zumindest mehr geschoben als das ich getreten habe. Sehr grober Schotter, das geht brutal in die Beine! „Geparkt“ hab ich dann in der Nähe der Materialseilbahn, die letzten 20 Minuten gehts per Pedes hinauf zur Hütte. Am Weg treffe ich den Bruder der Wirtin an der mir Auskunft gibt bezüglich Überschreitung vom Zwieselbacher auf den Gleirscher. Die letzten Tage hat es wieder geschneit und er rät mir von meinem Vorhaben ab, so entscheide ich mich als Erstes den Zwieselbacher Rosskogel zu machen und dann über die östlich von diesem gelegene Rotgrubenspitze abzusteigen!
Gesagt getan und so halte ich mich an die Wegmarkierung Zwieselbacher Rosskogel, angeführt als eine 3 Stunden Tour von der Hütte weg. Nach kurzem Aufstieg zweigt der Weg ab Richtung Gleirschjöchel, ich halte mich aber rechts und steige zuerst flach über Blockgestein später dann recht steil hinauf zur Rotgrubenscharte. Ab hier nun Schnee und keine Spuren hinüber zum Zwieselbacher Rosskogel. Den Weg kenn ich ja schon vom Winter her und markiert ist ab hier auch großzügig mittels Steinmännchen. Im unteren Anstieg verträgt es gerne mehr Markierungspunkte! Nach rund 3 Stunden 50 Minuten Gesamtanstiegszeit stehe ich ganz alleine am Gipfel. Das Wetter ist so lala, immer wieder Nebelschwaden und keine klare Sicht hinüber zu meinem nächsten Gipfelziel der Rotgrubenspitze. Ich beschließe nun erst einmal in aller Ruhe zu jausnen und das Panorama zu genießen. Wie schön ist es bloss in unseren Bergen und wenn man keine langen Anstiege scheut gibts auch noch genug einsame Gipfel in unserer Umgebung, fern ab von Massenwanderungen! Im Winter wären sicher zig Skitourengeher unterwegs, im Sommer bist du da oben alleine!
Nach ausgiebiger Jause gehts dann meiner Aufstiegsspur entlang zurück ins Joch und von dort immer am Grat haltend, manchmal etwas südlich absteigend hinauf zur Rotgrubenspitze. Aufstiegszeit vom Zwieselbacher rund eine Stunde. Markierungen gibts keine aber der bzw. ein Weg ist leicht zu finden und so stehe ich auf meinem zweiten 3000er an diesem Tag.
Schnell ein Eintrag ins Gipfelbuch (letzter Eintrag vom 1. August 2010) und ab durch die Mitte. Wild hinunter durch eine Rinne gelange ich recht schnell wieder auf den Aufstiegsweg zur Haydenspitze. Trittsicher muss man sein ansonsten kein wirkliches Problem der Abstieg. Da ich um halb sechs im Ötztal sein muss beschließe ich heute die Hütte auszulassen und steige direkt hinunter bis zur Materialseilbahn= Aufstieg im Winter!
Dann schnell das Bike geholt und raus gehts in langsamer Fahrt, denn der Weg verspricht nur holpriges Hinausrollen. Sogar mit meinem Fully keine Freude. Nach weiteren 20 Minuten bin ich beim Auto.
FAZIT: Toller Tag wieder mal im Tourengebiet Pforzheimerhütte. Der lange Anstieg ins Tal hinein ist nicht wirklich was für 0815 Wanderer, deshalb auch wenig los. Ab der Hütte tolle Blicke gegen Lampsen, Zischgeles, Schöntalspitze, Grubenwand, Sommerwände, Breiter Grieskogel…einfach geniales Panorama! 1750 Höhenmeter im Gesamten und zwei einsame Gipfel, traumhaftes Wetter, Herz was willst du mehr?!