14.08.2011 Da wir gestern unseren Plan kurzfristig änderten und auf die Dreiländerspitze marschierten, musste heute der Piz Buin dran glauben. Obwohl ich mir insgeheim schon überlegte das Silvrettahorn zu machen. Denn auf den Piz Buin waren ja am Vortag schon zig Gruppen gegangen.
Wir starteten um 06.30 Uhr bei der Hütte, Frühstück erst um 0600 möglich, und hatten am Vortag beschlossen den Normalanstieg über die Westflanke und den Nordwestgrat zu nehmen. Der alternative Anstieg über das Wiesbadener Grätle schien uns zu steinschlaggefährdet. Hinter der Hütte folgt man dem Moränensteig in südlicher Richtung zur Zunge des Vermuntgletschers….Über einzelne kleine Gletscherbäche gehts gegen Westen aufwärts zu einem kleinen See bei der Grünen Kuppe auf 2579m. Von hier nun weiter in westlicher Richtung zum spaltigen Ochsentaler Gletscher, den wir bis zu seinem Westufer queren. Steigeisen legten wir schon an da ein Ausrutschen denk ich nicht gerade fein sein würde. Nun steigt man auf einer „Autobahn“ rechts (westlich) des Eisbruches in südlicher Richtung aufwärts.
Ab hier nun erhöhte Spaltengefahr! Unterhalb des Signalhorns dann in weitem Bogen in südwestlicher Richtung zur von Weitem sichtbaren Buinlücke.
Diese erreichen wir nach zirka 2h 30 Minuten. Die Variante Silvrettahorn verwerfen wir, da wir bis auf eine kleine Seilschaft Alles überholt haben und somit dem Stau im Gipfelanstieg ausweichen können! In der Buinlücke legen wir die Steigeisen ab und ohne Seil gehts dann weiter aufwärts. Über die Westflanke gehts auf gut angelegtem Weg die Flanke querend aufwärts bis zu einer Schulter. Wir steigen noch ein Stück gerade hoch bis zu einer Aufsteilung, dann queren wir in der Nordseite (aufpassen bei Vereisung! Wenn man da einen Abgang macht landet man direkt am Gletscher) nach links bis zu einer Rinne, dem sogenannten „Kamin“. Hier hat man eine Sicherungsmöglichkeit durch einen gebohrten Haken. Durch diese Rinne steigen wir in IIer Gelände hinauf auf den oberen Teil der Westflanke. Ab hier nun in wenigen Minuten über Geröll hinauf zum Gipfelkreuz auf 3312m. BERG HEIL heißt es für uns und drei weitere Bergsteiger nach rund 3h 10 Minuten Gesamtanstiegszeit.
Von oben sehen wir die „Massen“ folgen. Erst mal a gscheite Jausen und das Panorama genießen!
Der Abstieg erfolgt dann auf selber Route zurück zur Buinlücke. Derweilen an die 30 Bergsteiger im Gipfelaufstieg, aber wir erwischen es recht gut und so sind wir nack kurzer Wartezeit auch gleich wieder retour in der Buinlücke. Selschaft herrichten, Steigeisen anlegen und retour gehts auf selbem Wege. In nicht einmal zwei Stunden sind wir wieder bei der Hütte!
FAZIT: Gesamt etwa 1000Hm und rund 4h 45min. Gehzeit. Für mich persönlich zu viel los aber Alle wollen eben auf den Piz Buin. Auf den Nachbargipfel viel weniger „Verkehr“. Wenn man früh genug dran ist kann man dem meisten traffic gut entgehen. Technisch nicht anspruchsvoll jedoch aufpassen am spaltigen Ochsentalergletscher! Uns ist einer gefolgt, solo und als ich hinter mir ein „Platschen“ höre ist er schon drinnen gesteckt bis zum Knie, in einer Spalte. Am Gipfel kann man bei entsprechendem Wetter die Ötztaler Alpen sehen, die Ortlergruppe bis hin zur Bernina. A nettes Tagl gwesen am höchsten Gipfel in Vorarlberg, jedoch zur Gemeinde Galtür gehörend wie uns der Hüttenwirt erklärte