Von der Täschhütte über das Alphubeljoch und die Eisnase auf den Alphubel- Abstieg über den Normalweg
30.07- 01.08.2023
Nach einer sehr mühsamen, schlaflosen Nacht (Freunde von Lin waren am Kaunergrat abgängig) starteten Wir trotzdem noch gegen halb acht in Richtung Wallis. Ich denke mir immer wieder warum man sich die Anreise an tut, aber wenn es ein 4000er sein soll dann gibt es keine Alternativen. Über den Arlbergpass, den Oberalppass und den Furkapass in rund sieben Stunden nach Täsch. Von dort die abenteuerliche Strasse hinauf auf die Täschalp. Wenn man auch Autofahrer trifft die vorausschauend fahren können beziehungsweise Auto fahren können, dann ist die Auffahrt durchaus gut zu bewältigen. Bei uns war es auch aufgrund der Zeit (Etwa 16 Uhr) sehr mühsam und nervig! Besonders ein Einheimischer hat mir dann den letzten Nerv gezogen. Hätte er zurück gesetzt wäre alles ganz einfach abgelaufen, so entstand ein Chaos und sichtlich überforderte Autofahrer murxten herum! War ich froh als wir dann oben angekommen sind und es endlich zu Fuß los ging bei herrlicher Luft und Sonnenschein 😀 Da freut man sich richtig endlich aus dem Auto zu steigen!
Nach einigen tiefen Luftzügen starten wir los. Über den markierten Steig geht es angenehm hinauf zur Täschhütte, welche von herunten schon sichtbar ist. Nach etwas mehr als einer guten Stunde erreichen wir die schön gelegene Hütte mit Blick auf Weisshorn- Zinalrothorn- dem Nordend und dem Rimpfischhorn. Kurzes check in und Lager beziehen…dann folgt der gemütliche Teil wobei wir nach dem Abendessen gleich einmal im Bett verschwinden. Tagwache 0300 😀
0300 Taaagwache- Ich war ausgeschlafen 😀 Und habe auch sehr gut geschlafen- wen wundert es nach fast sieben Stunden Anreise und Aufstieg gestern. In der Hütte schon reges Treiben. Wir haben es langsam angehen lassen- warum auch stressen. Gipfel und Abstieg zur Hütte sollten kein Problem sein. Als vorletzte „Seilschaft“ starten wir nach einem typischen Schweizer Hütten Frühstück los. wir folgen einfach den unzähligen Lichtern hinauf zum Alphubelsee und bis zum Beginn des Gletschers wo wir einen wunderschönen Sonnenaufgang erleben. Die Meisten haben wir bis zum Anseilpunkt eingeholt. Man sieht sofort wer mit Bergführer unterwegs ist- da geht alles zak zak 😀 Wir legen unsere Steigeisen an und ziehen den Gurt an- das Seil belasse ich noch im Rucksack da der Gletscher hier blank ist und im Weiteren auch recht steil wird. Lieber alleine gehen, meine Devise. Schritt für Schritt geht es höher, Schritt für Schritt spüren wir die dünner werdende Luft- Akklimatisiert sind wir ja leider nicht. Die letzten Meter dann in das Alphubeljoch am Seil. Was für ein Rundumblick- deshalb tut man sich so was an glaube ich 😀 Wir entscheiden uns dann über die Eisnase aufzusteigen- die Bedingungen scheinen perfekt zu sein. Gute Tritte lassen uns rasch höher steigen…am kurzen Seil geht es dann auf das Gipfelplateau wo wir mit den Ersten Aufsteigern über den Rotgrat zusammen kommen. Am Gipfel des Alphubel 4206m bei Windstille und nahezu alleine zu sitzen gilt es zu genießen 😀 Was für ein Rundumblick auf Weissmies und Monte Rosa- einfach traumhaft! Am Allaninhorn 4027m sieht man die Massen, wir haben den Gipfel für uns bevor wir über den Normalweg absteigen und es retour zum Alphubeljoch 3772m geht. Von dort hinunter zum Ende des Gletschers und bis zum Alphubelsee wo wir noch Steinböcke abseits erblicken. Genuss pur vor so einer Kulisse! Der weitere Abstieg dann auf gut gangbarem Steig bis zur Täschhütte wo wir uns einen Radler genehmigten und ein kleines Nickerchen machten. Abends dann wiederum das Abendessen in nur mehr halbvoller Hütte- jedoch um Einiges ruhiger inklusive angenehmer Nacht!
Vom Dent Blanche links bis zum Zinalrothorn rechts- Vorgelagert der Dent Blanche das Obergabelhorn und die Wellenkuppe
Nach dem Ausschlafen Frühstück um 0700 und Abstieg zum Auto. Das Wetter war heute deutlich schlechter als gestern und ehrlich gesagt kann ich zuhause auch im Schutt rum turnen. Die lange Autofahrt stand ja auch noch bevor. Kurz vor dem Auto dann Regen mit wunderschönem Regenbogen. Die Retourfahrt dann wie immer recht anstrengend aber eben ein Muss- wobei wir auch die ein oder andere Pause gemacht haben!
FAZIT: Wieder mal eine Tour in der Schweiz geschafft. Trotz schlechter Vorzeichen haben Wir das Beste raus geholt! Danke an Lin für deine Begleitung und wie du das gemacht hast. Ich hoffe doch es folgen noch weitere 4000er 😀 Bin mit 3000er aber auch sehr zufrieden.