27.07.2013 Der Fußstein stand schon lange auf meiner Wunschliste, entweder zu Fuß oder im Winter mit Skiern. Das perfekte Wetter lud geradezu dazu ein an diesem Wochenende es zu versuchen. Mit von der Partie sollte Christian sein und Simon, jedoch Ersterer zog es vor die Tour zu canceln 🙁 Fand ich sehr schade denn Christian wäre der Bessere im Fels gewesen von uns Zwei. Nächstes Manko: Er hätte die Expresskarabiner mitnehmen sollen, aufgrund seiner kurzfristigen Absage, musste ich nochmals von Patsch nach Innsbruck zurück. Damit verloren wir eine volle Stunde die uns danach sehr fehlte! 😉
Gestartet sind wir beim Gasthaus Touristenrast im Valsertal. Entlang eines breiten Fahrweges ging es retour bis man das erste Mal unser Ziel zu Gesicht bekam.
Mächtig ragte der Fußstein hoch über dem Valser Tal. An der zerstörten Materialseilbahnstation (Mure vom August 2012) vorbei, ging es angenehm über einen gut markierten Steig höher. Jedoch schien sich das Wetter immer mehr zu verschlechtern 🙁 Als wir dann an der Baumgrenze ankamen ging es mit Regen los. Wir retteten uns in einen „Stall“ der Gott sei Dank leer stand 😀 Und dann ging es so richtig zur Sache. Ein heftiges Gewitter zog über unsere Köpfe hinweg. Manchmal habe ich gedacht der Blitz hätte eingeschlagen so laut war es beziehungsweise so stark regnete es. Man konnte beobachten wie aus den Felswänden der Hohen Kirche die plötzlich aufgetretenen Wssermassen zu Tal donnerten. Leichter Hagel und dann im Wipptal erste Auflockerungen bevor eine zweite Front über uns hinweg zog!
Genau die eine Stunde fehlte uns, denn die Hütte war schon in greifbarer Nähe 😀 Nach gut einer Stunde trauten wir uns wieder heraus, mittlerweile war die Front gegen Süden weiter gezogen. Wir schnappten unsere sieben Zwetschken und stiegen weiter auf hinauf zur Geraerhütte. Der direkte Weg schien uns nicht machbar, die kleine „Holzbrücke“ stand schon unter Wasser! Somit ging es im Dunkeln weiter aufwärts Richtung Olperer um dann an geeigneter Stelle den mittlerweile reißenden Bach zu überqueren. Es war mittlerweile 22 Uhr als wir die andere Seite erreichten, nun schnell retour zur Hütte. Um 22:15 Uhr waren wir angekommen 😀 In totaler Finsternis. Die Wirtsleute waren sehr freundlich und wir bekamen noch eine Suppe beziehungsweise Elektrolyte. Nach kurzer Auskunft bezüglich Hüttengrat vom sehr freundlichen Wirt, ging es ins Bett 😀
Gestartet sind wir dann früh am Morgen ganz alleine in Richtung Klettergarten.
Das Wetter heute perfekt, keine Wolke zeigte sich am frühen Morgen. Über den markierten Steig ging es in Richtung Alpeiner Scharte, an einem Felsblock mit Gedenktafel hielten wir direkt auf den Gratansatz zu.
Dieser wurde dann rechts umgangen und weglos gelangten wir dann bis auf die Gratschneide.
Der weitere Verlauf war dann immer vorgegeben und ich möchte auch nicht zu genau werden, denn hinter uns kamen Bergrettungsleute nach die den gesamten Hüttengrat an diesem Wochenende eingebohrt haben! Für uns ging es weiter aufwärts, teilweise sicherten wir ein zwei Seillängen aber im Großen und Ganzen nicht sehr schwer bis zu unserem Verhauer.
Wir querten gegen SO hinaus, obwohl wir am Grat bleiben sollten. Hatte da irgendetwas falsch aufgenommen am Vorabend. Leider wurde mir das Gelände im Vorstieg zu schwierig und auch Möglichkeiten für Zwischensicherungen waren fast nicht mehr möglich 🙁 Nach einem weiteren Versuch über eine kleine „Rampe“…sah aus wie die Schokoladentafel im Rofan, nur im Kleinformat, ging es gegen SO hinaus in Richtung „Normalanstieg“. Dort ging es dann im brüchigen Gelände stetig aufwärts, am Ende kamen wir genau in jene Abstiegsrinne welche von der Scharte nach unten führte.
Ich war voraus, Simon folgte. In der Scharte dann der letzte „Verhauer“….Vom Winter her musste ich es ja wissen das man südseitig queren musste, ich aber stieg westseitig in extrem brüchigem Gelände höher als plötzlich ein riesiger Felsbrocken ausbrach. Da is ma wirklich fast was in die Hose gegangen 😀 Zwei Südtrioler am Gipfel fragten mich danach was das denn gewesen sei, so laut….Naja alles gut gegangen… Simon fand dann den richtigen Weg und so ging es von der Scharte ohne Probleme aufwärts zum höchsten Punkt!
Traumhafte Ausblicke und ich war wirklich happy das wir es trotz der Verhauer geschafft hatten! Zeitlich waren wir leider weit über unserem Plan aber Gott sei Dank gesund heroben! Der Abstieg dann über die Scharte und die steile Schneerinne dann recht problemlos.
In 2 Stunden 15 Minuten erreichten wir dann wieder die Hütte. Die Markierungen waren sehr hilfreich, danke an den Sohn vom Wirt 😀
Kurzes Auftanken bis es für uns wieder hinaus zum Auto ging! Die zwei Südtiroler Kantengeher kamen übrigens 20 Minuten später an der Hütte an, sie hatten sich über die Abseilpiste abgeseilt und waren recht erstaunt uns schon anzutreffen 😀 Aber nette Kerle die Beiden. Hübsch gejammert hatten sie über den Steinschlag in der Wand, ausgelöst durch nachkommende Abseiler!
FAZIT: Ein Traumberg in den Zillertaler Alpen. Anspruchsvoll aber so etwas sucht man ja immer oder?! Ab heute sollte der Grat gut abgesichert sein und ist sehr zu empfehlen! Landschaftlich ein Leckerbissen. Der Weiterweg zum Olperer schien sehr brüchig zu sein! Die Meter hinaus zum Auto zogen sich dann etwas in die Länge 😀 Die Hütte super geführt und überaus freundliche Wirtsleute, danke nochmals für die Auskunft!!