13.07.2013 Als ich im Herbst auf der Pleisenspitze war fiel mir gleich ein Gipfel in nördlicher Richtung in das Auge. Zu Hause las ich in der Karte nach und googelte über den Wörner beziehungsweise die Hochkarspitze. Viel war nicht zu finden über den Anstieg aus dem Karwendeltal, deshalb ganz nach meinem Geschmack.
Zusammen mit Christian ging es mit unseren Bikes per Auto nach Mittenwald wo wir 6 Euro Parkgebühr entrichteten. 2 Euro bekommt man als Gutschein für diverse Lokalitäten, jedoch nur am selben Tag was mich schon etwas verärgerte. Aber was soll man machen 😀 Das Beste dann als Christian sein Rad fixieren wollte 🙁 ich hab die „Achse“ in Kematen im Auto liegen gelassen, was für mich hieß wieder retour fahren, das Teil holen und 50 Minuten später war ich wieder am Ausgangspunkt. Nun konnte nicht mehr viel schief gehen oder?! 😀
Zusammen fuhren wir dann gemütlich in das Karwendeltal hinein bis hinter die Larchetalm.
Nach rund 200 Meter nahmen wir die erste Abzweigung nach links. Am Waldrand rechts steht ein „Forsthaus“. Das gesamte Großkar war hier perfekt einzusehen. Weitere 100m später fuhren wir durch ein Gatter um dann an einer Wildfütterung unsere Räder zu parken. Zwei MTB’s standen schon da 😀 Laut GPS ging es bald einmal hinter der Fütterung los mit dem Jagersteig. Diesen fanden wir dann auch rechtschnell und über einige Spitzkehren die angenehm flach angelegt waren, ging es zügig höher. Bevor man dann aber in die Schotterreise kam ging es gegen Westen recht weit hinaus um dann an der linken Seite, rasch an Höhe gewinnend, aufzusteigen.
Nun ging es wieder in Richtung Karmitte. Mit etwas Gespür ist der Steig gar nicht schwer zu finden. An geeigneter Stelle dann wieder steiler durch einen „Durchlass“, der Rest ergibt sich dann ohnehin. Man steuert direkt oberhalb des „Abbruchs“ die Karmitte an.
Steinmänner weisen den Weg. Wir gingen zu weit nach oben auf der linken Seite, mussten somit etwas Umweg machen um wieder auf den Anstiegsweg zu gelangen. Aber in dieser Umgebung machte es uns nichts aus 😀 Ein riesiges Kar öffnete sich, teilweise noch mit Schneefeldern. Nach kurzem Studium des Karwendelführeres wussten wir welche Stelle am Kamm wir anvisieren mussten.
Die beschriebene Trasse aus Schotter wurde auch sogleich lokalisiert 😀 Nun ging es über das karstige Großkar mühsam über Schotter aufwärts, typischer Karwendelstyle, dann steiler auf oben genannte Terasse. Hier konnte man dann den im Füherer beschriebenen Gamswechsel ausmachen, welcher in einer auffallenden Schichtfuge (gelbliche Färbung) gegen Westen, verläuft.
Wir machten den Fehler und stiegen zu Früh dem Grat entgegen um dann auf der Schneide feststellen zu müüsen das wir wieder 100 Meter retour mussten 🙁 Dumm gelaufen…
Man muß wirklich dem gesamten Wechsel folgen um dann unterhalb des Gipfelaufbaues erst höher zu steigen! Eine Felsrinne die gut zu steigen war leitete uns auf den höchsten Punkt auf 2476 m.
Leider waren mittlerweile unsere Nachbarn am Gipfel angekommen, der Aufstieg von Norden hat nicht viele Schwierigkeiten zu bieten 😀 .
Nach feiner Gipfelrast und Kopf schütteln meinerseits über eine Bemerkung einer Deutschen: „Wisst Ihr denn nicht auf welchem Gipfel ihr seit?“..ging es wieder retour auf selbem Anstiegsweg.
Einzig die unteren Kehren haben wir dann über die Schotterreise abgekürzt! Die Hochkarspitze fiel leider der extra Autorunde und dem „Versteiger“ zum Opfer 😀
Mit den Bikes dann gemütlich aber flott das Tal hinaus nach Scharnitz.
FAZIT: Toller, individueller und recht einsamer Anstieg auf einen Gipfel im Karwendel. Tolle Ausblicke nach Mittenwald und zum Chiemsee. Weiters hat man einen guten Einblick ins Neunerkar und zur Karwendelreiben, die sicher mal folgen wird 😀 Wieder mal a coole Sach gwesen, danke Christian für deine Begleitung!
Karte: AV Karte Karwendel West 1:25000, Kompasskarte Nr. 26 Karwendel 1:25000 beziehungsweise AV Führer Heinrich Klier/ Fritz März Bergverlag Rudolf Rother- München.