30.06.2013 Nach dem gestrigen recht kurzen Anstieg vom Stausee herauf zur Hütte ging es heute mal ernsthaft zur Sache 😀 Von der Hütte Cab. de Moiry 2825m starteten wir in Richtung Dent Des Rosses. Der Großteil der Bergsteiger ging hinauf zur Pigne de la Le. Zuerst links über gletscherfreies Gelände aufwärts bis an den Beginn des Glacier de Moiry. Nun hieß es anseilen und die Leute aufzuteilen. Ich bekam 5 zugeteilt und somit ging es als erste Gruppe über den unverspurten Gletscher (Schneefall am Vortag, heute wolkenlos!) in Richtung Pointes de Mourti. Immer den Spaltenzonen ausweichend stapfte ich an erster Position recht mühsam aufwärts. Skier hätten heute sicher einen großen Vorteil gebracht 😀 Nach rund 700 Meter anstrengender Spurarbeit übernahm Ingo die Führung. Mir war es ehrlich gesagt nicht unrecht. Unterhalb der Dent des Rosses querten wir gegen Süden. Traumhafte Gletscherflächen und ein toller Ausblick zum Grand Cornier mit Dent Blanche im Hintergrund. Bald hatten wir den Gipfel der Dent des Rosses erreicht, eine schweizer Gruppe mischte sich zwischen uns und übernahm netterweise auch Führungsarbeit.
Die letzten Meter zum Gipfel dann ohne Seil einfach zum Stapfen. Oben angekommen dann tolle Ausblicke über das gesamte Gletscherbecken, bis hin zum Mont Blanc. Was für ein Traumtag wurde uns geschenkt. Da meine Gruppe wieder am schnellsten retour war blieb es uns vorbehalten die nächste „Etappe“ anzuspuren, hinauf ins Col de Bricola. Wir querten unterhalb des Pointe de Bricola gegen Südwesten, Olof übernahm die Führung. In der Scharte wiederum Einblicke zum Zinalrothorn und Co. Den Anstieg hinauf zum höchsten Punkt übernahm dann Ingo persönlich. Steigeisen waren von Vorteil und nicht Alle taten sich die Stapferei an. Nachdem der Anstieg aber angespurt war, folgten noch die Meisten auf den Gipfel Pointe de Bricola 3658m.
Für uns ging es dann über den gesamten Gletscher gegen Norden, über zahlreiche Punkte die keinen Namen tragen, stapfenderweise hinaus bis zur Pigne de la Le 3396m. Der „Hausgipfel“ war mittlerweile einsam und verlassen. Die letzten Meter aufwärts waren recht mühsam da die Sonne unaufhörlich auf unsere Köpfe brannte! Abgestiegen sind wir dann über den NO Grat. Jeder für sich und Alle kamen sicher, müde aber zufrieden wieder auf der Hütte an!
FAZIT: Tolle hochalpine Runde auf traumhaften Gletscherflächen. Bei Traumwetter nur zu empfehlen. Der Großteil stieg zur Pigne de la Le auf. Gesamt waren es in etwa 1100 Hm mit einigen Kilometern und zu diesem Zeitpunkt winterlichen Verhältnissen. Leider hatte mich heute die Sonne ziemlich auf der Unterseite meiner Unterarme erwischt 🙁