08-09.08.2012 Endlich war es so weit. Der Gutschein für den Preis vom TT Fotogewinnspiel wurde im Kaunertal eingelöst. Da sich Tina die Tour nicht zutraute war Mike bereit die „Reise“ mit mir anzutreten. Zusammen ging es um 05.30 Uhr ins Kaunertal, zum Infocenter in Feichten wo uns unser Bergführer Andreas dann auch abholte. War nicht pünktlich aber was solls. Wir hatten ja den ganzen Tag Zeit. Unser Ziel für heute war der Aufstieg von der Kaunertaler Gletscherstrasse hinauf zur Weissseespitze und über den Gepatschferner hinüber zum Brandenburgerhaus. Etwas überrascht waren wir das noch weitere vier Bergsteiger in unserer Gruppe waren, hatten gedacht wir hätten eine Privatführung gewonnen Falsch gedacht! Mit zwei Autos gings zu unserem Endpunkt der Zweitagestour. Dort parkten wir ein Auto, mit dem Zweiten fuhren wir bis ans Ende der Gletscherstrasse.
Von hier nun über den recht bescheidenen Gletscher mit Steigeisen aufwärts. Am Anfang gings über das weiße Flies aufwärts, recht witzig zum Steigen! Nach einer gemütlichen Stunde erreichten wir das Falginjoch, es gab mal eine Pause. Weiter dann direkt am Wetsgrat unschwierig aufwärts, Schwierigkeit meist II ter Grad, für mich und Mike war es absolut kein Problem. Einblicke gab es auch in die Nordseite, die aber sehr schlecht aussah. Im Winter sicher mal ein lohnenswertes Ziel. Steht schon auf meiner To Do Liste.
Also wie gesagt dem Grat folgend bis man die letzten Meter am Schnee gehend bis zum großen Gipfelkreuz absolviert. Rund drei Stunden hatten wir gebraucht und das in einem wirklich langsamen Tempo. Erste Blicke auf den rießigen Gepatschferner und die Weißkugel entlohnen für den Anstieg. Und das Alles noch bei traumhaftem Wetter
Das orginale Kreuz der Weissseespitze 3510m liegt ja mittlerweile in der Nordwand, das Neue steht auf italienischem Boden wie uns der Bergführer erzählte. Wiederum eine ausgiebige Gipfelrast bevor es über den doch schon recht aperen Gepatschferner hinüber geht zum Brandenburgerhaus auf 3272m gelegen.
Aber man soll sich nicht täuschen lassen denn der Ferner birgt genügend Spaltengefahr. Kurz vor dem Brandenburgerhaus „fallen“ drei unserer Bergkameraden in eine Spalte. Vor allem der sogenannte „Sumpf“ unterhalb des Brandenburgerhauses ist übersät von zahlreichen Spalten und Löchern. Wenn ich mich noch recht erinnere brauchten wir etwa zwei Stunden für den Übergang vom Gipfel zum Brandenburgerhaus, welches etwas höher als der Gletscher in wunderschöner Lage errichtet wurde vom Deutschen Alpenverein. Die Führung des Hauses obliegt einer 24jährigen Dame aus dem Ötztal, Anna Pirpamer. Da muss man wirklich den Hut ziehen vor solch motivierten Leuten. Die Hütte wird von Ötztalern bewirtschaftet, liegt jedoch auf Grund Kaunertal, nur so am Rande
Wir werden alle herzlich empfangen, beziehen unser Lager und dann wird erst mal etwas für den Elektrolythaushalt getan bevor es um 18.30 Uhr zum ausgiebigen Abendessen geht.
Zum Sonnenuntergang marschieren wir noch rund 20 Minuten hinauf zum Gipfel der Dahmann Spitze auf 3401m. Herrlicher Sonnenuntergang bei wirklich hochsommerlichen Temperaturen.
Einziges Manko: Mike ruiniert seine Canon Kamera..die Freude ist etwas getrübt… aber was solls…Nachdem sich die Sonne verabschiedet gehts wieder flott über Schneefelder retour zur Hütte und auch bald ins Bett. Recht frisch war die Nacht, ich war froh endlich wieder aufstehen zu können. Gefrühstückt wurde um 0700 Uhr, Abmarsch 0800 Uhr mit dem Fluchtkogel 3500m als heutigem Gipfelziel.
In einer großen Seilschaft gehts unschwierig hinauf zum höchsten Punkt. Fotos schießen und jausnen, dann über den Gletscher retour bis wir einen etwas brüchigen NW Grat absteigen, hinunter auf den Gepatschferner.
Damit umgeht man den spaltigen Sumpf und erspart sich sicherlich 1- 2 Stunden Gehzeit. Wie der Abstieg geheißen hat weiß ich leider nicht mehr.Auf etwa 2900m überqueren wir noch den Gletscher, Seil wurde schon abgelegt, und gelangen dann zur Rauhekopf Hütte 2732m.
Hier wiederum Mittagspause bis es dann endlich ganz hinunter ging. Zuerst über Moränenschutt, später direkt die Gletscherzunge hinaus bis zum Gletschertor und von dort über gut markierten Steig hinaus zum Auto, welches wir ja am Vortag dort abgestellt hatten. Nachdem wir unser zweites Auto auch abgeholt hatten fuhren wir wieder geschlossen hinaus zu unserem Auto am Infocenter in Feichten. Verabschiedung und Berg Heil! Für Mike und mich gings dann wieder retour nach Innsbruck.
FAZIT: Tolle Rundtour in den Ötztaler Alpen, mit drei leichten 3000ern. Fein das Mike noch eingesprungen ist, vielleicht schaff ichs ja mal mit Tina in den nächsten Jahren! Gesamt rund 1000Hm am ersten Tag und rund 500 Hm am zweiten in traumhafter Kulisse auf einem riesigen Gletscher