Auf die Lamsenspitze im Karwendel
20.04.2019
Beim Namen Lamsenspitze denkt man primär an die Lampsenspitze im Sellraintal 🙂 Für mich ging es aber heute ins Karwendel, auf eine nicht alltägliche Skitour auf die Lamsenspitze! Ich denke der Gipfel wird sehr selten mit Skiern begangen, zumindest fand ich nichts im Internet. Die Skitour hinauf zur Lamsenjochhütte und weiter zum Felsaufbau hingegen erfreut sich reger Beliebtheit vor allem wenn die Mautstrasse hinein zur Gramai Alm im späten Frühjahr freigegeben wird. Ich musste jedoch in Pertisau starten und das mit dem Bike 🙂
Zeitig in der Früh startete ich bei einem traumhaften Tagesbeginn mit dem MTB hinein zur Falzthurnalm und weiter auf dem schon geräumten Fahrweg bis zur Gramai Alm. An den Schneewänden erkannte man wie viel Schnee es heuer gemacht hatte! Wirklich impossant. Natürlich war ich ganz alleine unterwegs, an der Gramai Alm parkte ich meinen fahrbaren Untersatz und wechselte auf die Skier.
Man folgt genau dem Sommerweg hinauf bis zur Lamsenjochhütte die ich links liegen ließ und im Weiteren die letzten Höhenmeter bis an die markante Felswand heran 🙄 Aufgrund der ostseitigen Exposition war es goldrichtig so früh zu starten! Die Umgebung absolut traumhaft und zu diesem Zeitpunkt noch sehr einsam.
Ich überlegte mir nun ob es nicht doch schon zu weich war, denn die Querung bis zum Einstieg in den seilversicherten Abschnitt war schon recht steil und auch schon weich. Letztlich entschied ich mich aber dafür die Querung zu machen…die Drahtseile waren teilweise komplett unter dem Schnee und auch ein Gleitschneemaul machte nicht den besten Eindruck 🙂 Aber die Querung klappte, die Skier am Rucksack ging es dann über den versicherten Steig hinauf bis in die Scharte. Im Nachhinein war der Aufstieg gefinkelter als der spätere Abstieg!
Als ich oben ankam empfing mich ein toller Ausblick hinaus ins Inntal und natürlich auch auf meinen weiteren Anstiegsweg! Da es ja hier auf die Westseite wechselte war der Schnee absolut perfekt zum Gehen! Ich schnallte wieder meine Skier an und querte gegen SW in das Kar. Nach rund zehn Minuten gelangte ich an den Einstieg in die wiederum versicherte Rinne, die ich mit Steigeisen hoch stieg. War wirklich perfekt zu gehen. Als ich dann aus der Rinne heraus kam ging es mit den Skiern bis zum höchsten Punkt auf 2508 m. Das Gefühl am Ziel zu sein und wieder einen Plan umgesetzt zu haben löst schon Glücksgefühle aus, bevor man wieder sofort an den Abstieg denkt! Ich wusste das ich nicht lange rasten durfte denn die ost seitige Querung würde ja nicht besser werden. Nach einer feinen aber kurzen Rast ging es durch die Rinne hinunter und retour in die Scharte.
Der Abstieg aus der Scharte war dann eigentlich angenehmer- Seile waren ja mehr oder weniger schneefrei 🙂 , als der Aufstieg. Mittlerweile sind ein paar Skitourengeher nach gekommen die aber nur bis zum Einstieg des Ostgrates gingen 😆 Die Querung brachte ich dann schnell hinter mich und über perfekten Firn ging es flott hinunter zur Lamsenjochhütte wo ich mich noch in die Sonne legte und meiner Drohne ein paar Flugminuten schenkte. Leider hat mein Handy nicht wirklich funktioniert und somit machte ich die Fotos ohne wirklich zu wissen was denn zu sehen ist!
Die weitere Abfahrt war dann auch sehr brauchbar und ich kam wieder bei meinem MTB an. In der Abfahrt kamen mir noch zwei Skitourengeher entgegen, denk die haben verpennt 😀 Sicherlich eine tolle Abfahrt für die Beiden 😛 Ich schwang mich aufs Bike und radelte gemütlich hinaus nach Pertisau vorbei an „gaffenden“ Touris. Viele haben denk ich noch nie einen Tourengeher am Bike gesehen!
Fazit: Eine Karwendeltour ganz nach meinem Geschmack! Alles dabei was ich mir von einer Skitour wünsche 🙂 Ab dem ersten Mai sicherlich reger Verkehr. Aufgrund der ost seitigen Querung unbedingt früh genug aufbrechen. Viele Varianten wieder gefunden. Ich liebe das Frühjahr!