07.06.2012 Mein ursprünglicher Plan mit Skiern auf die Lüsener Villerspitze zu gehen wurde beiseite gelegt. Hatte nicht mehr wirklich Lust auf Ski tragen. Das Ziel blieb dasselbe, aber zu Fuß und mit Figln bewaffnet wollten Mike und Ich den Gipfelsieg.
Gegen 05.45 Uhr starteten wir am Bergheim in der Fotsch. Keine Gebühr zu entrichten. War da fast verunsichert das es so was noch gibt Zu Fuß über den Fahrweg bis nach hinten zur letzten Alm ( Hintraalm ) unterhalb der Potsdamer Hütte 2020m.
Nun hatten wir etwas Einblick wie es denn mit dem Schnee so ausschaut und uns wurde klar das der Gipfel der Lüsener Villerspitze noch voll mit der weißen Pracht war. Da wir wussten das der letzte Anstieg zum Gipfel sehr plattig ist mussten wir umdisponieren, insofern auch da ich die Steigeisen zu Hause vergessen hatte. Karte raus und ein neues Ziel wurde gleich gefunden. Der Wildkopf stach uns gleich ins Auge. Vom Schnee her sicherlich im Aufstieg machbar und die Abfahrt mit Figl war sicherlich auch möglich. Also ging es entlang des Fotscher Baches nach hinten, immer das Ziel vor Augen und die steilen Wände der Hohen Villerspitze. Sehr imposant anzuschauen An der Abzweigung Lüsener Spitze vorbei geht es dann hinunter zum Talboden und über eine Brücke auf die andere Bachseite 2030m. Nun immer dem Weg 118 folgend über schön angelegte Serpentinen aufwärts.
Die erste Steilstufe hinter uns lassend geht es dann weiter direkt auf die Felswände zuhaltend und im Weiteren nach rechts querend, zum Schluss wieder in Serpentinen aufwärts, zur Wildkopfscharte auf 2599m.
Nun erstmals tolle Ausblicke auf den Habicht und die Zillertaler Bergwelt! Von der Scharte nun in Richtung Südwest meist am Kamm entlang aufwärts. Einmal steigt man noch in eine Scharte ab bevor es steil hinauf zum seit 2007 errichteten Gipfelkreuz des Wildkopfes 2720m geht.
Traumhaftes Panorama erwartete uns, leider zogen immer wieder Nebelschwaden durch, es sollte sich erst später der Föhn endgültig durchsetzen. Nach einem ausgiebigen Gipfelfrühstück haben wir uns dann eine passende Einfahrt zur Abfahrt gesucht und ab ging die Post.
Mit den Figln wirklich gut zu fahren gings recht flott abwärts, zum Schluß über den flacheren Teil auswärts bis wir kurz oberhalb des Talbodens unsere Figl wieder ausgezogen haben.
Weiter dann über den Sommerweg zur Potsdamer. Dort begrüßte uns der sehr freundliche Wirt mit einem Schnapserl und einem Radler!
Wirklich sehr aufmerksam, trotz dem Umstand das die Hütte offiziell erst nächstes Wochende öffnet. Nach Schnapspause über den Steig retour zum Auto!
FAZIT: Super schöne Tour im einsamen Fotschertal. Am Retourweg dann einige Germanen. Hütte öffnet am 16. Juni offiziell. Die Abfahrt nordseitig war wirklich sehr gut und hat uns Freude bereitet. A echte Gaudi wars Bergheim- Potsdamerhütte 465Hm und rund eine Stunde. Weiter in die Scharte dann 1 Stunde 30 Minuten bei 650Hm. Der restliche Weiterweg 170Hm und 35 Minuten bis zum höchsten Punkt auf 2720m. Die Figl mitzunehmen hat sich rentiert! In 2,5h waren wir mit Pause wieder beim Auto. Danke Mike für deine Begleitung und die wieder gefundene Motivation, kann noch ein toller Sommer werden!
Kartenmaterial: Kompass Wanderkarte Nr.: 83 Stubaier Alpen 1: 50 000