26.03.2011 Heute haben wir uns entschieden ins Ötztal zu schauen. Unser Ziel die Liebenerspitze beziehungsweise der Hochfirst, je nach Verhältnissen wollten wir vor Ort entscheiden. Um 04.00 Uhr gings nach Obergurgl wo wir beim Sportheim unser Auto abgestellt haben. Dort kostenloses Parken möglich.
Man steigt dann über die Piste hinauf zur Bergstation Bruggboden, von dort immer weiter Richtung Gaisbergtal, wo man an einem kleinen Häuschen das gesicherte Skigelände verlässt und entlang des Gaißbergbaches langsam an Höhe gewinnt. Nun ist unser heutiges Ziel schon sichtbar, rechts die Liebenerspitze, links der Hochfirst. Auf rund 2600 erreicht man dann den Gaisbergferner. Heute war mittig ein Schneebrett zu sehen, wie in den Expositionen West und vorallem Ost. Der Zustieg durchs Tal ist nicht zu unterschätzen. Alle „Rutsche“ jedoch schon herunten am Talboden. Ansonsten sollte man sich wirklich mittig halten wenn überhaupt. Einer alten Spur entlang gehts dann endlich höher und man gewinnt schnell an Höhe. Aufpassen nur das man nicht zu weit links ansteigt im Sinne der Aufstiegsrichtung! Eine weiter Steilstufe ist bald geschafft und man zieht in einem Rechtsbogen hinüber an einen „Durchlass“. Diesen dann ansteigen… Für mich die Schlüsselstelle da an die 35 Grad steil. Heute kein Problem! Im oberen Teil dann immer auf den Gipfel zuhalten. Nach knapp vier Stunden erreichen wir den Gipfel auf 3400m. Tolles Panorama zur Hohen Wilde und dem Hinteren Seelenkogel. Einige Tourengeher schon in der Abfahrt hinunter nach Pfelders.
Jause und weitere Pläne schmieden! Das Wetter hält noch.. einzelne Nebelschwaden aber ansonsten recht stabil lassen uns den Entschluss fassen noch den Hochfirst zu versuchen über das Gaisbergjoch und den folgenden SO Grat wollen wir auf den Gipfel und über die NW Flanke abfahren. Gesagt getan gehts über recht brauchbaren Pulver hinunter auf 3100m. Anfellen und hinauf ins Gaisbergjoch, von dort heisst es dann Skier auf den Rucksack und kraxeln. Der untere Teil ist nicht ohne aber mit sicherem Steigen und etwas Gefühl für die Wegfindung gehts immer höher, dem Gipfel entgegen. Nach unserer Einschätzung Schwierigkeitsgrad 2-3. Wir steigen direkt am Grat hinauf, Uli voraus, ich und Mario folgen. Leider steigen wir unten etwas zu sehr südöstlich auf und im nachhinein wäre es wohl besser gewesen etwas in die Westseite zu steigen. Aber wir schaffens so auch, der obere Teil dann mit guten Griffen. Zum Schluss über eine kleine Wechte die Uli platt macht bis zum Gipfelkreuz auf 3405m. Endlich geschafft gehts dann weiter da das Wetter schlechter wird. Hinab bis in eine kleine Einsattelung und von dort direkt über die steile NW Flanke hinunter. DANKE Uli fürs einfahren! Ist doch immer ein etwas mulmiges Gefühl, aber mein Bauchgefühl hat nichts dagegen gehabt und so gelangen wir alle Drei gesund ins Tal. Im unteren Teil dann super Firn ehe es entlang der Aufstiegsspur hinaus geht ins Skigebiet!
FAZIT: Tolle Runde die wir heute ohne weitere Tourengeher die uns begegnen beenden. Zwei Dreitausender, tolles Panorama und eine spannende Kletterei. Also alles in Allem eine tolle alpine Skitour! Gesamt an die 1800Hm, davon rund 200Hm zu Fuss mit Skiern am Rücken. Aufpassen in der Abfahrt da steile NW Flanke. Mindestens LWS 2 erforderlich. Danke an die Jungs das sie mich heute wieder mitgenommen haben, so macht Tourengehen wirklich Spass obwohl um 03.30 schon der Wecker geklingelt hat!