25.06.2011 Es sollte eine Bike and Hiketour werden… aber etwas nicht alltägliches, also suchte ich mir einen Gipfel wo kein Standardweg hinaufführt. Und wo findet man so was? Richtig, im Karwendel. Also hab ich versucht noch jemanden zu begeistern was ich auch geschafft habe mit Simon.
Zusammen gehts nach Scharnitz wo wir am Karwendelparkplatz unser Auto geparkt haben. Satte 6 Euro kostet der Spaß wobei man zwei Euro bei Besuch einer Alm oder eines Cafes zurück erstattet bekommt. Unser Ziel für heute war die Breitgrießkarspitze übers Neunerkar. Das heißt Auffahrt übers Karwendeltal bis hinter die Larchet Alm und dann über Jagersteig hinauf zum Biwak. Aber es kam etwas Anders als geplant und so landeten wir im Hinterautal, mir kams etwas komisch vor das nie die Larchet Alm angeschrieben war. Aber in diesem Fall nicht tragisch da ja jeder Berg zwei Seiten hat und so wurde es der Anstieg über die Südseite und das Breitgrießkar. Wir parkten unsere Bikes dort wo der Breitgrießkarbach in die Isar mündet und begannen unseren Anstieg in ein Abenteuer. Auf einem Jagersteig gings recht angenehm aufwärts. Man hält sich eigentlich immer entlang des Bachlaufes, meist auf der linken Seite im Aufstiegssinn bis man etwas unterhalb des Spitzhüttenkopfes im Osten auf eine kleine Steilstufe stösst, in diesem Fall ein kleiner Wasserfall. Wir haben die Stelle östlich umgangen und sind unterhalb der Felswand der Spitzhüttenköpfe weiter aufwärts gestiegen. Steigspuren finden sich immer wieder. Weiter oben dann queren wir wieder in Richtung Talmitte und bald wird das Gelände flacher, ein tolles Kar tut sich auf in dem wir mittig nach oben steigen. Im Westen zieht der Blassengrat gegen Norden aufwärts, die Verlängerung nach unten unseres heutigen Zieles der Breitgrießkarspitze. Endlich dann ein Gipfel zu unserer Rechten, das muss die Große Seekarspitze sein und gegenüber unser erstes Ziel. Unterhalb der Breitgrießkarscharte steigen wir recht direkt auf zum Blassegrat, ab hier dann gemütlich entlang des Grates unschwierig auf den höchsten Punkt! Endlich oben, rund drei Stunden haben wir gebraucht und etwa 1440Hm. Windig und das Wetter schlechter als gemeldet, aber was solls…haben ja genug zum Anziehen. Also gehts wieder retour in die Breitgrießkarscharte und weiter über schottrige, rutschige Steige hinauf zur Kleinen Seekarspitze 2613m und weiter zum Großen Gipfelkreuz der Großen Seekarspitze 2677m. Etwa eine Stunde braucht man um die Überschreitung zu machen! 330 Hm sinds wieder geworden. Abstieg dann in südlicher Richtung und vom Grat weg gerade hinunter in den Talboden des Breitgrießkares. Echter Karwendelcharakter eben. Am Gipfel sieht man rüber zur Marxenkarspitze und den Ödkarspitzen, alle Teil der Karwendelreiben im Winter.
Abstieg dann genau wie Anstieg nur direkter. Immer in der Mitte halten und oberhalb der Steilstufe muss man dann etwas mühsam durch Latschen krallen bis man wieder unterhalb des Wasserfalles auf den Anstiegsweg kommt. Runter gings auch schneller. Mit dem Bike dann wieder retour zum Auto, zusätzlich 40 Höhenmeter.
FAZIT: Mal was Anderes und wird sicher irgendwie eine Fortsetzung finden da es dort so viele einsame Gipfel gibt die man besteigen muss. Und niemand am Weg, sehr einsame Geschichte im Sommer. Gesamt 2100 Hm und rund 30km Wegstrecke. Das Bike kommt eher zu kurz anders wäre die Variante übers Neunerkar! Danke Simon für deine Begleitung, ich hab schon was Neues im Kopf