23.04.2011 Da der Schnee leider immer weniger wird haben wir uns heute eine Skitour von Vent aus ausgesucht. Mario war der Wilde Freiger zuviel „Tragerei“ und so entschlossen wir uns eben nach Vent zu fahren, als Ziel wurde der große Ramolkogel auserkoren. Unser Plan: Aufstieg nordseitig und auch die Abfahrt sollte über die Aufstiegsroute erfolgen. Wir erhofften uns noch etwas Pulverschnee.
Los gings um halb fünf in Innsbruck, Fahrt mit Mario nach Vent und dort parken am Parkplatz des Sesselliftes Stablein. Wir parkten am vorderen, der hintere ist in jedem Fall kostenlos! Nach unserer Einfahrt wurde der Parkplatz zu gemacht. Die Skier kamen gleich auf den Rucksack und so spazierten wir Richtung Ramolalm, Markierung leicht zu finden, gegenüber des Parkplatzes gings los! Feiner Steig der aufgrund der klaren Nacht auch an den Stellen wo Schnee ist, leicht zu begehen war. Auf etwa 2218m erreicht man dann die Ramolalm, eine verlassene Ruine kann man sagen. Von hier nun gegen NO hinaus, dem Weg zum Mutsbichl folgen. Das Stück zieht sich und wir waren schon heiß endlich die Skier wieder anzuziehen. Im Nachhinein wäre der Freiger „feiner“ gewesen was die Tragerei betriftt. Durch eine Rinne steigen wir höher, etwa 200 Höhenmeter gehts hinauf, zwischen Schneehühnern aufwärts. Aber wie wir dann in der Karte feststellen sind wir zu früh hochgestiegen. Was heißt: Wieder hinunter und noch weiter hinausqueren. Am leichtesten kann man sich an der gegenüberliegenden Bergseite orientieren. Denn dort schlängelt sich ein Weg hinauf nach Stablein. Hier dann hinauf bis zum Kirchenneeder. Immer rechts des Latschbaches im Aufstiegssinn aufsteigen!
Am Beginn des Latschferner gibts dann erst mal was zum Jausnen bis wir dann entlang des Ferners wieder weiter aufsteigen. Man hält sich am besten auf der rechten Seite bis man dann auf einer Höhe von rund 2900m den ersten Blick unseres weiteren Anstieges erhascht. Da rauf denk ich mir, das wird noch anstrengend. Mario spurt bis zum Einstieg auf rund 3100m wo wir wieder unsere Skier auf den Rucksack schnallen und unsere Steigeisen anziehen sowie beide Eisgeräte vom Rucksack holen. Auf gehts! Immer rechts von den zwei „Hängegletschern“ geht es aufwärts. Stapfen stapfen stapfen und warm ist es auch noch, mir rinnt die Suppe unterm Helm heraus, aber was macht man nicht alles. Nach etwa 200 Höhenmetern wechseln wir uns ab und ich stapf den Rest, teilweise recht müsam und tiefer Schnee. Man glaubt gar nicht wie lang 400Hm Stapferei sein können. Zum Schluß will eigentlich gar niemand mehr spuren. Aber wir kommen doch oben an, die Verhältnisse für eine nordseitige Abfahrt scheinen wirklich perfekt zu sein.
Kurze Gipfelrast auf dem 3550m hohen Großen Ramolkogel: Essen und Trinken muss jetzt sein und wir überlegen bezüglich der Abfahrt. Im Süden ist schon alles eingetrübt, beide sind wir recht kaputt und somit entscheiden wir uns für die westseitige Abfahrt über das Rotkarle hinunter zur Ramolalm unserem morgentlichen Ausgangspunkt. Eine bis zu 40 Grad steile perfekte Firnabfahrt ist dann unser Lohn für die Stapferei. Und wies zischt beim Abfahren. Durch Rinnen voll mit Lawinenschnee gelangen wir wirklich bis zur Ramolalm mit unseren Skiern. Von dort dann demselben Weg hinunter nach Vent folgen. Im oberen Teil schnallen wir immer wieder an und ab um alle Schneereste noch optimal auszunützen! Müde und zufrieden sind wir dann wieder beim Auto! Geniale Runde aber die nordseitige Abfahrt wär noch das I Tüpfelchen gewesen. Vorteil unserer Runde: man spart sich die Retourkofferei.
FAZIT: Wunderschöner Gipfel, ein weiterer 3000er auf meiner Liste! Alles zusammen dann am Ende etwa 1800Hm und einiges an Weg, aber es hat sich allemal rentiert! Leider hat das Wetter dann umgeschlagen!