07.02.2010 In Nordtirol herrschen derzeit sehr ungünstige Verhältnisse was die Lawinensituation betrifft und deshalb entschließe ich mich mit Karin ins Jaufental zu fahren und dort die Röthenspitze zu besteigen. Mit dem Auto gehts bei Schneefall nach Sterzing, ab dort etwas aufgelockert aber recht starker Wind. Im Jaufental, Ortschaft Mittertal angekommen gehts erst einmal über einen Forstweg entlang den Hinweisschildern folgend zur Seiterbergalm und weiter auf die Pernfiecht Alm.
Was auffällt sind die starken Windfahnen auf den Kämmen. Scheint ein starker Nordwind zu gehen. Naja dem Weg entlang gehts aber ohne Problem, einige Lawinen sind aus den angrenzenden steilen Rinnen abgegangen. Auf einer Höhe von rund 1500 gehts dann über eine steile Passage hinauf an der Pernfiechtalm vorbei bis man in den obersten Kessel gelangt. Jetzt fällt auf das der ganze Bereich hinauf zur Gartlspitze als Rutsch abgegangen ist. Kein einladender Anblick. Da Karin dann doch zu müde wird entschliesse ich mich noch etwas weiter zu gehen in der Hoffnung doch noch Pulverschnee zu finden und vielleicht auch den Gipfel zu schaffen. Keine Spur ist mehr vorhanden und so gehts weiter hoch. Als ich dann nach rechts hinaus gehen möchte bemerke ich wie sich der ganze Hang löst und es abwärts geht. Absolut keine Chance sich zu halten falle ich auf den Rücken und werde rund 15 Meter mitgerissen. Ein Schneebrett hat sich ober mir gelöst. Ich versuche meine Arme und Beine zu bewegen aber man ist fast chancenlos, obwohl nicht wirklich groß und steil. Als ich zum Stehen komme bin ich sehr erleichtert denn von oben kommt auch nichts mehr nach! Gott sei Danke denn sonst würde es anders ausschauen. Mein linkes Bein ist komplett unterm Schnee das Rechte kann ich etwas bewegen und so arbeite ich mich heraus. Karin die das Ganze beobachtet hat ist nicht mehr ganz wohl denk ich! Nach rund fünf Minuten hab ich Alles herausen und kann meine skier ausziehen beziehungsweise meine Felle abziehen. Etwas wackelig auf den Beinen fotografiere ich noch Alles bis es wieder zurück geht, wo ich Karin verlassen habe. Einige Tourengeher kommen noch nach, doch die Meisten (so weit ich es sehen kann) drehen dann um, heute einfach zu gefährlich!
Mein Glück war das der Hang recht klein war und ich schon recht weit oben war als das passierte. Somit kam nicht mehr viel Schnee nach und ich kam am Rücken zu liegen! Passiert so was in einem größeren Hang und weiter unten wird es wirklich brenzlig, wobei wenn ich Kopf voraus am Bauch zum Liegen gekommen wäre…wer weiß wie das ausgegangen wäre….
FAZIT: 1000 Höhenmeter, starker Nordwind, und sehr schlechte Verhältnisse,…großes Glück gehabt….bei LWS 3 und diesem Hang (sicher nie steiler als 35 Grad) ein Brett ausgelöst!