03.10.2010 Da mein Bergfreund Mike kurzfristig abgesagt hat, sehr ärgerlich, hab ich mich entschlossen wieder mal ins Stubaital zu schauen und die Hirsche suchen zu gehen. Gesagt getan starte ich um 04.00 Uhr in Innsbruck mit dem Auto nach Neustift- Neder. Kurz vor dem Eingang zum Pinnistal stell ich mein Auto ab und auf gehts hinauf zur Herzebenalm und weiter auf die Issangeralm. Am Weg schon die ersten funkelnden Augen die mich anleuchten als ich mit meiner Stirnlampe in die Nach leuchte. Wahrscheinlich ein Fuchs der meinen Weg gekreuzt hat denk ich mir. Weiter gehts dann über die Issangeralm hinauf bis knapp unter die Elferhütte. Heut bin ich aber zu schnell unterwegs und so ist es erst 05.55 Uhr als ich meinen Ausgangspunkt erreiche. Jetzt heißt es schnell umziehen und zu warten bis es heller wird. Fast vierzig Minuten harre ich aus, aber an so einem Tag nicht das Schlechteste. Die Sonne geht dann im Osten auf und nach ein paar Schnappschüssen starte ich meinen Pirschgang hinunter zur Pinnisalm. Die ersten Hirsche sind schon zu hören, aber leider kann ich nur zwei durchs Fernglas betrachten, zum Fotografieren leider zu weit entfernt aber ein Erlebnis wieder allemal! Einige Tiere und Kälber bekomm ich noch zu sehen und nach rund zwei Stunden schauen, pirschen usw. gelange ich zur Pinnisalm. Kurze Verschnaufpause und weiter gehts auf die Karalm, von dieser hinauf zum Oberen Panoramaweg. Plötzlich ein Reh und was höre ich da?! Birkhahnbalz im Oktober, kann das sein? Ich erinnere mich das es so etwas wie eine Nachbalz bzw. Herbstbalz gibt, tolles Erlebnis! Leider kann ich den Hahn und die Henne optisch nicht wahrnehmen nur das Akkustische ist zu hören. Als ich dann oben ankomme scheuch ich einen Birkhahn auf, keine Balzrosen sind zu erkennen, ein großer Unterschied zum Frühjahr!
Jetzt gibts erst einmal Frühstück und dabei beobachte ich Gemsen die sich noch den Wams vollhauen bevor es in den Winter geht. Nach ausgiebiger Jause starte ich weiter über den Panoramaweg hinaus bis ich zur Abzweigung Zwölfernieder komme. Nach kurzer Überlegung entschließe ich mich diesen Gipfel noch mitzunehmen um diesen Tag wirklich perfekt zu machen! Also heißt es wieder 400 Höhenmeter hinauf zur Zwölferspitze auf 2552 Metern. Die letzten Meter etwas heikel da ich nur meine Turnschuhe dabei habe und nordseitig doch schon einiges an Schnee liegt. Aber ich erreiche den Gipfel und bin überwältigt von dem tollen Panorama. Die ersten Menschen sehe ich über den Elferklettersteig herunter kommen. Bis hierher keine Menschenseele und das an so einem Traumtag!
Wiederum Gipfelrast und Verzerr der letzten Überreste meiner spärlichen Jause. Von hier gehts aber nur mehr bergab, hinaus bis zur Elferhütte wo ich noch einen Radler genieße und den Tag resümiere. Rund zwölf Stück Rotwild, zwei Rehe, Gemsen, Murmeltiere, ein Adler und ein Birkhahn das Alles bei einem Rundgang. Nur früh dran sein muss man eben.
Von der Elferhütte dann über meinen Anstiegsweg hinunter zum Auto. Nach rund acht Stunden gesamtgehzeit bin ich dort!
FAZIT: Gesamt 1770 Höhenmeter und an die acht Stunden Gehzeit mit schauen und pirschen. Gewaltiger Anblick, Marke wiederholenswert! Und ein Traumpanorama am Gipfel!